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REPORTAGEN 2010 - SUI KINGS
Sui Kings (c) Sui Kings
Verschiedene Reportagen über den Yukon Quest und den Yukon Quest 300.

Reportagen 2010

Yukon Quest Reise-Bericht:
Von Sui Kings
© Copyright Sui Kings


Yukon Quest 2010 Teil II:

Gut ausgeruht gehen wir am nächsten morgen frühstücken und anschliessend wieder zum Zielbereich, denn heute stehen noch ein paar Ankünfte an. Den Anfang macht dann Bart de Marie und ihm folgt der junge Engländer Peter Fleck, der im Zielbereich von seiner Mutter mit Union Jack Fläggchen begrüsst wird. Auch ein paar Tränchen kullern, so erfreut, glücklich und stolz ist die Mutter über die Leistung ihres Sohnes. Ich beschliesse noch zur Klondike rüber zu gehen, um dort noch ein paar Aufnahmen zu machen. Auf dem Rückweg bekomme ich noch den Zieleinlauf von Jennifer Raffaeli mit und im Anschluss gehe ich noch in die Old Fire Hall rüber denn dort wird heute der Film: 'The Lone Trail' gezeigt. Mit diesem tollen Video Film beende ich den heutigen Nachmittag und gehe ins Hotel, um mich frisch zu machen. Heute abend soll es wieder ins Flippers gehen, dort spielt eine Liveband mit dem vielversprechendem, orginellem Namen : Die "Jägermeisters " Da bin ich aber mal gespannt ?! Um es kurz zu machen, die Band war geil, hat super Musik gemacht und es wurde wieder einer dieser Nächte der langen Messer, aber trotzdem bin ich am nächsten morgen schon um 7 Uhr aufgestanden, denn der Schweizer Pierre-Antoine Heritier wird in Whitehorse erwartet und eben dieser Pierre ist auch mit einem Siberian Husky Team unterwegs und das möchte ich unter keinen Umständen verpassen. Um 8.20 Uhr ist es dann soweit und der Schweizer läuft mit 11 Siberian Huskys in den Zielbereich ein. Pierre sieht grauenhaft aus, im Gegensatz zu seinen Hunden, die einen guten Eindruck hinterlassen. Er gibt sich Wortkarg den Fragen der anwesenden Presseleute und Pierre scheint richtig angepisst zu sein, denn seine beiden Doghandler sind nicht im Zielbereich, um sich um die Hunde zu kümmern. Was ist denn da los ? Zuerst dachte ich das beiden Damen vieleicht gestern auch im Flippers waren, aber als sie dann auftauchen bin ich mir sicher, nein die waren gestern Nacht nicht mit dabei! Nun erhellt sich die Mine von Pierre etwas, als er die Beiden sieht. Sofort entschuldigen sie sich bei ihm, es wäre ihr Fehler gewesen, sie seien heute morgen zu spät von der Braeburn Lodge losgefahren, hätten sich mit den Kilometern verkalkuliert und darum seien sie jetzt so spät hier. Aber Pierre kann schon wieder lächeln, die Hunde werden gesnackt und anschliessend in den Dogtruck verladen.


Reinhard ein ausgewanderter Deutscher der auch jedes Jahr fürs Yukon Quest als Judge arbeitet schlägt vor Frühstücken zu gehen, denn der einzige Musher, der noch auf dem Trail ist, wird frühestens heute abend erwartet. Sehr gute Idee Reinhard und so ziehen wir rüber ins Westmark und schlagen uns den Bauch voll. Reinhard erzählt beim Frühstück von früheren Rennen, richtig interessant und als wir uns verabschieden gibt er mir eine Rolle und ich frage was da drin ist ? Mach sie auf, sagt er zu mir, ich öffne und staune Bauklötze, ich halte ein Poster vom 1999 Yukon Quest mit den Unterschriften aller teilnehmenden Mushern in den Händen. Das ist für dich sagt Reinhard, kannst du behalten, bei mir verstaubt sowas nur. Daaaaanke Reinhard, das ist mir ein Sixpack wert, mindestens ein Sixpack, wenn wir uns das nächste mal treffen. Stolz wie Oskar gehe ich rüber ins Riverview, wo Tina schon am packen ist, sie verlässt Whitehorse heute schon Richtung Fairbanks denn sie fliegt von Fairbanks aus zurück nach Deutschland.



5:1 verloren:

Sui Kings (c) Sui Kings
Als Tina dann am Mittag aufbricht lege ich Waschtag ein und während die Wäsche ihre Runden in der Waschtrommel dreht, gehe ich rüber zum Chinesen und lege ein 'All you can Eat Buffet' ein. Draussen steht Lance Mackey an seinem Dogtruck und erklärt gerade ein paar Leuten, wie sein Schlitten aufgebaut ist und erzählt Storys über den Yukon Quest und das Iditarod. Als ich zwei Stunden später zurück komme steht Lance Mackey noch immer mit den gleichen Leuten am Dogtruck und fachsimpelt mit ihnen über Schlittenhunde, Rennen usw. Das nenne ich Fan-freundlich und überhaupt, Lance Mackey ist trotz seiner erlangten Berühmtheit immer Mensch geblieben, sit nie abgehoben, wie so manch anderer seiner Zunft. Den Nachmittag verbringe ich am PC und schreibe Tagebuch. Wie im Flug vergeht die Zeit und so entschliesse ich mich, am frühen abend rüber zu gehen ins Edgewater Hotel, um mir ein Steak zu gönnen. Das erste seit ich hier bin. Im Edgewater ist es rappelvoll ich ergattere noch einen Hocker an der Bar und ordere sofort ein Pfeffersteak, denn in knapp einer Stunde beginnt gegenüber in der Old Fire Hall das Meet the Musher. Nachdem ich mir das gute Steak reingefahren habe, gehe ich in die brechendvolle Old Fire Hall. Ich treffe einige Leute von unterwegs wieder, die Musher sitzen alle an Tischen die in U-Form aufgestellt sind. So ist es einfacher für die Fans sich ihre Autogramm Wünsche erfüllen zu lassen. Man braucht ihnen nicht wie früher hinterher zu laufen, jetzt sitzt jeder an seinem Platz und die Leute können Poster unterschreiben lassen oder sich mit ihrem Favoriten fotografieren lassen. Ich habe meine Poster schon alle in Fairbanks unterschreiben lassen und so gönne ich mir ein Bierchen, mache einfach ein paar Fotos und erzähle mit den Leuten.

Um 21.15 Uhr ertönt dann eine Durchsage das in wenigen Minuten die letzte Musherin des Yukon Quest 2010 im Zielbereich erwartet wird. Alle strömen nach draussen und als dann um 21.37 Uhr Jocelyn LeBlanc in Whitehorse mit noch 7 Hunden über die Ziellinie fährt ist der 2010 Yukon Quest schon Geschichte ! Jocelyn die hier in Whitehorse lebt wird frenetisch von einigen Hundert Zuschauern gefeiert, als hätte sie den Yukon Quest gewonnen. Erschöpft aber überglücklich freut sie sich mit jedem einzelnen ihrer Hunde. Sie bekommt von jedem anweseden Musher die Hand geschüttelt und freut sich wie ein Schneekönig. Als sie das Mikrofon hingehalten bekommt bedankt sie sich bei der Menschen Menge die ihr so einen Empfang bereitet hat. Sie sei erschöpft aber froh darüber das Rennen durchgestanden zu haben. Mit viel Applaus wird Jocelyne und ihr Team verabschiedet und so heisst es für mich rüber ins Hotel und den Abschluss Bericht tippen. Aber nicht sehr lange, denn heute wollen wir es nochmal so richtig krachen lassen. Im Flippers war gestern Spass, aber heute machen wir mal Ernst !! Am nächsten morgen stehe ich etwas verkatert vor dem Spiegel und frage mich, wer das ist der mir da Gegenüber steht ? Nutzt alles nichts, ab unter die Dusche und dann raus an die Frische Luft und noch ein paar Besorgungen machen. Gegen Mittag bin ich wieder zurück und packe schon mal grob meine Taschen denn morgen früh ist mein Rückflug nach Deutschland. Ich bin neugierig und schaue im PC nach wie der 1.FC Köln gegen den VFB Stuttgart gespielt hat ? Ich traue meinen Augen nicht, mit 1:5 hat der FC zu Hause gegen die Schwaben verloren, was für ein Scheiss Samstag ?!




Ich haue mich noch ein Stündchen aufs Ohr bevor es dann um 17 Uhr rüber geht ins High Country Inn. Hier ist heute abend das Abschluss Banquet und die Musher werden geehrt. Pünktlich um 18 Uhr ergreift einer der Offiziellen das Wort und die kanadische und amerikanische National-Hymnen werden gespielt. Es wird den Sponsoren gedankt, den Freiwilligen, den Vets usw. das ist immer eine langweilige Prozedur, muss aber sein denn ohne diese Leute würde es den Yukon Quest nicht geben. Für mich wird es erst wieder interessant als das Buffet eröffnet wird. Es ist nicht so, dass alle gleich nach vorne stürmen, nein es wird nach Tischen aufgerufen. Die Tische sind alle nach Checkpoinst oder Dog Drops benannt und so wird ein Tisch nach dem anderen aufgerufen. Ich sitze bei Rolf Schmitt und seiner Reisegruppe mit am Tisch und wir haben viel zu erzählen. Als unser Tisch dann aufgerufen wird und wir zum Buffet dürfen reicht mein Teller nicht aus, ich finde der ist zu klein. Oh je, wenn meine Frau mit dabei gewesen wäre, hätte die sich wieder geschämt, so habe ich mir den Teller vollgehauen !! Aber es geht gut und ich komme an unserem Tisch an ohne unterwegs etwas zu verlieren. Es wird ein schöner gemütlicher Abend. Nachdem dann alle gegessen , kommt es zu den Preis Verleihungen für die Musher. Den Plazierungen von hinten nach vorne tritt zuerst Jocelyn LeBlanc auf die Bühne und bekommt die Rote Laterne und den Challenge of the North-Award überreicht. Josh Cadzow bekommt auch gleich zwei Auszeichnungen, den des Rookie of the Year und den Vet-Choice-Award . Der Sportsmanship-Award geht an Sonny Lindner. Die Musher danken ihren Sponsoren, ihren Dog Handlern, der Familie usw, halten dann meistens noch eine kurze Ansprache, dieses ist immer eine langatmige Sache - gehört aber dazu. Der letzte der auf die Bühner gebeten wird ist der Sieger des Yukon Quest 2010: Hans Gatt, seine beiden Leader Hunde Kinvig und Stitch bekommen noch auf der Bühne zerkleinertes Beef vorgesetzt (Nicht wie sonst üblich Steak). Danach bekommen sie noch ihre Golden Harness übergestreift. Hans Gatt erzählt vom Rennen und was ihm so alles passiert und widerfahren ist. Der Hans kann sogar lachen, sonst sieht man Hans mit ernster Miene aber heute hat er allen Grund zum Lachen. Dann kommt er noch auf die Aussage von Lance Mackey zurück, der ihn aufgefordert hat zum Yukon Quest zurückzukehren und sich ihm zu stellen, da ja jetzt eine Patt Situation herrscht und jeder der beiden das Yukon Quest viermal gewonnen hat. Hans meinte dann mit einem Lächeln auf den Lippen. Er und Hugh Neff sollten sich ihre Worte besser nochmal überlegen!

Als die Siegerehrung rum ist, spielt noch eine Tanzgruppe der Giwichn Natives und der Abend klingt so langsam aus. Ich veraschiede mich von meinen vielen Weggefährten und mache mich auf Richtung River View Hotel. Ich komme am Flippers vorbei und es ist schon wieder rappelvoll - aber heute nicht, nee heute nicht !! Am nächtsen morgen heisst es um 5 Uhr Aufbruch Richtung Flughafen, ich nehme noch zwei von Rolf Schmitts Gästen mit zum Flughafen, die in der gleichen Maschine wie ich, von Whitehorse nach Vancouver fliegen. Neben mir im Flugzeug sitzt Rudi Niggemaier der als Race Judge für den Yukon Quest mit unterwegs war. Wir lassen das Rennen nochmal Revue passieren bis Rudi die Augen zufallen. Pünktlich um 6.40 Uhr hebt die Maschine Richtung Vancouver ab und setzt nach 2 Std.20. Minuten Flugzeit in Vancouver zu Landung an. Ich verabschiede mich hier von den beiden Gästen von Rolf Schmitt und Rudi Niggemaier, denn die fliegen über Calgary zurück nach Deutschland. Mich verschlägt es nach draussen und dort trifft mich der Keulenschlag. Es sind 12 Grad Plus draussen . Sofort entledige ich mich meiner Jacke und setze mich auf eine der Bänke vor dem Terminal Gebäude. Die Olympischen Winterspiele sind noch in vollem Gange und so voll ist es auch auf dem Flughafen. Aber Winter Feeling kommt hier nicht auf denn viele Leute laufen schon in Shorts und T-Shirt herum ! Ich beschliesse um 12.30 Uhr in den Sicherheitsbereich zu gehen, um mir an der Bar noch einen Abschluss-Drink zu gönnen. Dabei lese ich am Lufthansa Schalter das es morgen bei der Lufthansa zu einem Streik kommt, der drei Tage dauern soll. Aber das ist erst morgen und dann bin ich schon wieder in Deutschland und träume vom Yukon Quest 2011 !!

Sui Kings (c) Sui Kings
Ich möchte mich zum Abschluss dieses 'kleinen' Reiseberichts bei allen Freiwilligen, Freunden, Vets, beim Race Marshall seinen Judges usw. bedanken. Macht weiter so, denn ohne Euch geht es nicht !! Wenn ich jetzt hier anfinge Namen zu nennen dann würde das wieder eine extra Geschichte mit sich bringen und die Zeit jetzt noch einen Bericht zu tippen habe ich nicht, denn in kürze startet der Yukon Quest 2011 und da möchte ich dabei sein !!!!

Vielen Herzlichen Dank Euch Allen !!!

Gruss Sui Kings
Viva Colonia

Bilder von Sui Kings, Christina Schmidt, Thies und Hagen
Videos von Christine Schmidt und Peter Kamper


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Torsten Kohnert
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Der 48jährige Kohnert wohnt in Schweden ist aber in Deutschland geboren und betreibt seit über 20 Jahren den Schlittenhundesport. mehr


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