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REPORTAGEN 2010 - SUI KINGS
Sui Kings (c) Tina Schmidt
Verschiedene Reportagen über den Yukon Quest und den Yukon Quest 300.

Reportagen 2010

Yukon Quest Reise-Bericht:
Von Sui Kings
© Copyright Sui Kings


Yukon Quest 2010 Teil II:

Nach der wirklich guten und reichlichen Mahzeit tankten wir unsere Autos nochmal randvoll auf und begaben uns auf den Weg nach Checkpoint Mile 101. Ich war sehr überrascht als wir vom Highway 2 auf den Steese Highway abbogen und durch das Goldstream Valley fuhren. Der Highway war komplett schnee- und eisfrei, das machte das Vorankommen natürlich einfacher für uns. Man spricht davon, dass es der schneeärmste und mildeste Winter seit Beginn der Wetteraufzeichnungen war! Die Aussentemperatur beträgt im Moment gerade mal schlappe -7 Grad C. Die letzten Jahre war gerade diese Strecke auf dem Steese Highway immer ein Highlight gewesen, wenn es nirgendwo anders Wildtiere zu fotografieren gab, der Steese Highway war ein Garant dafür. Aber erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Am Arsch eh Tröötsche, nichts, absolut nichts war zu sehen, es war der Wurm drin. Nicht ein Elch oder Caribou ließen sich sehen, auch keine Schneeschuhhasen und davon gibt es in dieser Gegend reichlich. Es war wie verhext, wenn sich schon keine Wildtiere zum Fotografieren zeigten, so hielten wir umso öfter an, um diese wilde, grandiose Naturlandschaft zu fotografieren und wir sogen diese Bilder förmlich in uns auf.

Wir fuhren Kilometer für Kilometer in einer märchenhaft anmutenden Winterlandschaft. Ich fuhr gerade mal wieder vor und sah im Rückspiegel, wie sich die glutrote Sonne gerade hinter einen Bergrücken schob. Ich hielt an, stieg aus und fotografierte diesen wundervollen Anblick, auch Tina stoppte die ein wenig hinter mir fuhr, stieg aus ihrem Wagen und fotografierte diese unwirklich erscheinende Szenerie . Plötzlich hörten wir ein 'Klick', was war das ? Ich ahnte nichts gutes und auch Tina schaute entgeistert zu mir herüber. Tina ging sofort zu ihrem Wagen und versuchte die Tür zu öffnen. Oh je der Wagen von Tina hatte sich von selbst verriegelt, der Zündschlüssel steckt und der Wagen läuft! So eine Scheisse, rief Tina sofort und riss und zerrte an jeder Wagentür . Du hast doch sicher einen Ersatzschlüssel in der Tasche fragte ich Tina? Nein, habe ich keinen bekommen, meinte sie lapidar.



Wo ist der Code?:

Yukon (c) TinaS
Jetzt ist guter Rat teuer, hier draussen in der Mitte von Nirgendwo ! Was können wir da nur tun? Während wir noch grübeln, wie wir der Lage Herr werden können, sehe ich in der Entfernung ein Auto kommen, ich stelle mich mitten auf die Strasse und halte den Wagen an. Es ist ein junger Mann, der mit seiner Freundin unterwegs ist. Ich erkläre ihm so gut es meine Englisch-Kenntnisse zulasssen, die Situation und er sagt, dass es vieleicht möglich sei den Wagen von aussen mit dem Sicherheitscode zu öffnen. Am Wagen von Tina ist aussen an der Tür, (sieht aus wie eine kleine Box )eine Zahlenkombination angebracht, dort braucht man nur den Sicherheitscode einzugeben und die Wagentür öffnet sich wieder. Aber ich habe den Sicherheitscode nicht bekommen, meint Tina mit der Schulter zuckend, jedenfalls hat man mir keinen genannt, aber vieleicht steht er in den Papiern? Nur diese liegen im Handschuhfach, im Innern des Wagens. Der junge Mann sagt das die Auto-Verleihfirmen manchmal eine Code verwenden, der auf der Windschutzscheibe steht. Wir versuchen es auch damit und geben einen Code nach dem anderen ein, aber die Autotür bleibt verriegelt.

Der junge Mann und seine Freundinn sind auch mit Ihrem Latein am Ende und er empfiehlt uns am Flughafen bei der Verleihfirma anzurufen, um den Code zu erfahren. Schön aber hier draussen ist null Verbindung auf dem Handy ! Er müsse aber nun weiter und wünsche uns viel Glück. Wir bedanken uns recht herzlich bei den beiden und beraten was wir tun sollen. Ich schlage Tina vor das wir einen Zettel schreiben, den hinter die Windschutzscheibe klemmen und dann weiter nach Mile 101 fahren, um von dort Hilfe zu bekommen oder zumindest am Flughafen anzurufen und das die uns den Sicherheitscode mitteilen. Im Checkpoint Mile 101 hat man Satelittentelefon und von dort aus kann uns sicher weitergeholfen werden. Ich gehe zu meinem Auto zurück und krame einen Zettel und einen Stift hervor und schreibe in kurzen Zeilen, was mit dem Auto los ist. Gerade als ich den Zettel hinter die Windschutzscheibe klemmen will, sehe ich in weiter Ferne Scheinwerferlicht. Ok Tina da kommt ein Auto, das werde ich auch noch anhalten, vieleicht können der oder die uns weiterhelfen ? Ich stelle mich mitten auf die Strasse und fuchtel mit den Armen. Als das Auto näherkommt sehe ich das es eine Geländewagen ist mit einem Anhänger hinten dran auf dem zwei Skidoos befestigt sind. Der Geländewagen verringert seine Geschwindigkeit und hält an.



Zwei hünenhafte Typen steigen aus und fragen direkt, ob wir Probleme hätten. Ich erkläre mit meinem gebrochenen Englisch die Situation. Die beiden gehen um das Auto von Tina und dann fragt der eine, ob ich etwas Draht im Auto hätte ? Nein leider nicht antworte ich ihm. Dann bekommt der eine von den beiden einen Geistesblitz, so wie bei Wicki und den starken Männern. Die Antenne auf Tinas Auto das könnte gehen sagt er zu seinem Kumpel. Er kramt in seiner Hosentasche und zieht ein Leatherman hervor, schon begibt er sich ans Auto und schraubt Tinas Antenne ab. Er fordert seinen Kumpel auf, den Türgummi etwas zurück zu ziehen, so das er mit der Antenne ins Autoinnere gelangen und versuchen kann den Türöffungsknopf zu erreichen. Der erste Versuch schlägt fehl, er fordert seinen Freund auf noch etwas mehr an der Tür zu ziehen, er setzt zum zweiten Versuch an, führt die Antenne hinter den Türgummi ins Innere und erreicht diesesmal die Knopfleiste, wo Türöffner und Scheibenöffner angebracht sind und ganz plötzlich springen die Verriegelungsknöpfe hoch. Uns fällt ein Stein vom Herzen und in Tinas Gesicht sehe ich pure Freude, über das gelungene Manöver. Wir bedanken uns ganz herzlichst bei den beiden.

Da kommt Tina die Idee, wie wir unsere Dankbarkeit den beiden gegenüber ausdrücken können. Wir haben doch zwei Flaschen Jägermeister (Für Medizinische Notfälle) für deine Freundin Cherebear dabei ? Ja stimmt Tina, komm lass uns eine opfern meint Tina! Ja, du hast recht, die Medizin haben die beiden sich redlich verdient. Tina öffnet den Kofferraum ihres Wagens und kramt in einer ihrer Taschen herum und dann hält sie strahlend eine Flasche Jägermeister hoch und geht auf die beiden Männer zu und drückt sie dem einen in die Hand. Beide schauen etwas überrascht drein, aber Tina legt sofort nach und sagt das ist für euch, für eure Hilfe, wer weiß wie lange es ohne Euch noch gedauert hätte, bis wir die Wagentür geöffnet bekommen hätten? Die beiden freuen sich sichtlich, über die Flasche Jägermeister-Medizin. So konnten wir wenigstens ein bischen unsere Dankbarkeit zeigen. Es wird Zeit zum Weiterfahren, sagt der eine zu seinem Kumpel und an mich gerichtet, fragt er ob ich kein Leatherman hätte ? Ich muss zur meiner Schande gestehen das ich keins habe, mir aber das umgehend besorgen werde ! Dann schraubt er noch die Antenne wieder an Tinas Auto und sagt: So ein Leatherman ist in der Wildnis unverzichtbar !!! Ich stimme ihm zu dann gehen die beiden zu Ihrem Wagen steigen ein winken uns nochmal kurz zu und setzen ihre Fahrt fort. Puh, sage ich zu Tina die kamen uns gerade richtig , da haben wir nochmal richtig Schwein gehabt.


w e i t e r







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Torsten Kohnert
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Der 48jährige Kohnert wohnt in Schweden ist aber in Deutschland geboren und betreibt seit über 20 Jahren den Schlittenhundesport. mehr


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Blaue Augen und die Sehnsucht nach Schnee
Thomas Hoffmann
228 Seiten - Der Autor hat viel Humor und natürlich auch Sachverstand in seinem Sport. Das Buch ist sehr unterhaltsam geschrieben aber dennoch nicht oberflächlich. Auf jeden Fall eine hilfreiche und absolut lesenswerte Einführung und zugleich Warnung für alle, die sich mit dem Gedanken tragen, sich selbst in so ein Abenteuer zu stürzen.
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