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REPORTAGEN 2010 - SUI KINGS
Sui Kings (c) Yukon Quest
Verschiedene Reportagen über den Yukon Quest und den Yukon Quest 300.

Reportagen 2010

Yukon Quest Reise-Bericht:
Von Sui Kings
© Copyright Sui Kings


Yukon Quest 2010 Teil II:

Danach geht es ab auf den Highway Richtung Delta Junction. Mittlerweile hat es aufgehört zu schneien aber der lose Schnee wird von den Trucks so aufgewirbelt, dass man fast im Blindflug einige Augenblicke über den Highway fährt. Wenn immer möglich, lasse ich die Trucks überholen, da sie viel schneller unterwegs sind als ich. Kaum habe ich einen passieren lassen taucht der nächste im Rückspiegel schon auf. Das ganze Prozedere geht bis Delta Junction, da biege ich links ab Richtung Tok. Die Trucks fahren ausnahmslos Richtung Glenellen oder Anchorage geradeaus weiter. Jetzt habe ich den Highway fast für mich alleine und ich kann viel Zeit herausfahren denn jetzt geht es fast schnurstracks gerade aus. Das Wetter wird besser und ab und zu lässt sich sogar die Sonne durch die Wolkendecke mal blicken und ermöglicht einen freien Blick auf das Bergmassiv der Alaska Range. Dann stoppe ich für ein paar Bilder und geniesse für einen kurzen Augenblick die Szenerie der atemberaubenden Bergkulisse. Die Uhr zeigt 16.30 Uhr Alaska Zeit als ich Tok erreiche, jetzt muss ich mich entscheiden, weiterfahren oder hierbleiben und Übernachten ? In Canada ist Yukon Time und das bedeutet dort sind es schon 17.30 Uhr und die Grenze ist noch 160 km entfernt und dunkel wird es auch schon. Ich beschliesse, es nicht übers Knie zu brechen und entscheide mich für eine Übernachtung, um dann morgen in aller Frühe wieder aufzubrechen. Ich checke im Snowshoe Motel ein, genehmige mir eine heisse Dusche und gehe dann rüber ins Grumpy Grizz zum Abendessen.

Als ich zrückkomme traue ich meinen Augen nicht. Dort steht Tina und lädt gerade ihr Auto aus, auch sie hat sich für eine Übernachtung in Tok entschieden. Ich erzähle Tina von dem Erlebten und sie meint, dass sie sich Zeit lassen will und morgen erst gegen 10 Uhr aufbrechen will, um schöne Bilder von den Bergen zu machen. Ok Tina ich will morgen sehr früh aufbrechen und wünsche Tinchen noch einen schönen Abend. Ich ziehe mich ins Zimmer zurück, um noch etwas Tagebuch zu schreiben und im Internet zu surfen. Gegen 21 Uhr mache ich das Licht aus und falle in einen festen Schlaf. Dann werde ich durch ein Knallen einer Tür wach, ein Blick auf die Uhr verrät mir das es 4 Uhr in der Früh ist. Ich überlege nicht lange, stehe auf und packe meine sieben Sachen zusammen. Eine halbe Stunde später bin ich wieder auf dem Highway und lasse Tok schnell hinter mir. Als ich keine Lichter von Tok mehr sehe, stoppe ich das Auto, mache den Motor aus und steige aus, um diesen wahnsinnigen Sternenhimmel zu betrachten. Wie Millionen funkelnder Diamanten stehen die Sterne am Himmel, ich komme aus dem Staunen nicht mehr raus und nur der Wind, der leicht zwischen den Bäumen weht, ist zu hören. Man glaubt sich in einer anderen Welt und erst nach ein paar Minuten merke ich das es doch recht kalt ist und steige wieder ein und setze meine Fahrt fort. Voll konzentriert, weil immer damit zu rechnen ist, dass ein Elch oder ein paar Karibus auf dem Highway stehen oder seitlich aus dem Gebüsch preschen. Das ist die grösste Gefahr bei Fahrten im Dunkeln, man sieht diese Tiere erst sehr spät oder vieleicht auch zu spät und dann kann ein Zusammenstoss verheerende Folgen haben. Aber es geht alles gut, gegen 8 Uhr erreiche ich die Grenze nach Canada zum Yukon Territory.



17 Stunden am Stück:

Dawson City (c) Sui Kings / Yukon Quest
Die Grenzformalitäten sind schnell erledigt und die Grenzbeamtin wünscht mir noch eine gute Fahrt. Kurz hinter Beaver Creek sehe ich dann einen Elchbullen am Strassenrand stehen, der sich durch nichts aus der Ruhe bringen lässt. Zum fotografieren ist es noch zu dunkel und ich wünsche dem Elch einen schönen Tag und fahre weiter. Schade denn das war ein Pracht-Exemplar von einem Elchbullen. Aber um ihn mit Blitzlicht zu fotografieren hättei ich mich ihm zu sehr nähern müssen, nein Danke auf diese Art der Begegnug möchte ich dann doch lieber verzichten! Dafür werde ich wenig später von einem Sonnenaufgang entschädigt, da bleibt mir die Spucke weg. Immer wieder stoppe ich den Wagen, um Bilder zu machen. Feuerrot schiebt sich die Sonne immer mehr empor, um die Berge in einem Licht erstrahlen zu lassen welches seines gleichen sucht. Es nutzt nichts ich muss Gas geben es ist noch ein langer Weg bis Dawson City. Gegen 11.30 Uhr erreiche ich Destruction Bay tanke das Auto auf und anschliesend bestelle mir im Restaurant Bratkartoffel mit Spiegelei und Speck. Während ich auf das Essen warte checke ich im PC den Rennverlauf des Yukon Quest und schaue mir meine Emails an. Danach geht es weiter, Kilometer für Kilometer. Ich würde gerne viel öfter anhalten um Bilder zu machen aber die Zeit drängt. Ich muss nach Dawson City, denn das Rennen ist schnell. Carmacks ist mein nächter Tankstopp, nur schnell tanken ein Kaffee zum Mitnehmen und weiter gehts. Kurz hinter Carmacks läuft mir ein Coyote über den Highway aber bis ich die Kamera zurecht habe, ist er schon im Wald verschwunden. Schade, aber nur ein paar Kilometer weiter erlebe ich dann ein richtiges Highlight. Ich sehe etwas auf dem Highway auf mich zukommen und stoppe den Wagen. Diesesmal habe ich die Kamera griffbereit neben mir liegen, ich steige vorsichtig aus und traue meinen Augen nicht. Ein Luchs kommt schnurstracks auf mich zugelaufen ohne jegliche Scheu. Ca. 30 m vor mir trabt er eine kleine Böschung hoch und verschwindet im Unterholz, sowas habe ich auch noch nie erlebt. Vieleicht war es ein krankes entkräftetes Tier ? Ich fahre weiter immer noch in Gedanken an diese Begegnung. Dann erreiche ich Pelly Crossing die Native Siedlung am Pelly River gelegen, es fängt an zu dämmern als ich die Örtliche Tankstelle ansteuere. Ich tanke nochmal voll und 5 Minuten später bin ich schon wieder auf dem Highway. Ich überquere die Brücke über den Pelly River und auf der anderen Seite geht es eine Anhöhe hoch, so das man einen wunderschönen Ausblick hat auf Pelly Crossing und den Verlauf des Pelly River. Ich stoppe nochmal kurz für ein paar Bilder aber leider ist es schon zu dunkel. In der Ferne höre ich einige Hunde bellen. Die Hunde der Natives streunen meistens im Ort umher keiner kümmert sich drum, sie sind sich selbst überlassen. Ich muss weiter, es ist noch einiges bis Dawson City. Dann ist es auch schon wieder stockdunkel und jetzt heisst es doppelt gut aufpassen. Nach gut 20 km Fahrt sehe ich am nächtlichen Horizont einen Feuerschein und ahne nichts gutes. Es wird doch wohl keine Hütte sein die brennt? Ich gebe Gas um der Sache auf den Grund zu gehen, dann komme ich dem Feuerschein näher und mein Puls normalisiert sich wieder. Wer im Sommer schonmal die Strecke nach Dawson City gefahren ist der sieht links und rechts des Highways grosse Holzhaufen liegen. Im Sommer werden Bäume gefällt die zu hoch wachsen und die Stromleitung berühren könnten, oder drohen sogar auf die Stromleitung zu fallen. Diese werden dann gefällt und zu grossen Holzhaufen zusammengelgt. Im Sommer kann man diese nicht verbrennen, wegen der grossen Hitze, die hier im Sommer herrscht und wegen der damit verbundenen Waldbrandgefahr. Jetzt im Winter besteht da keine Gefahr und so werden diese Holzhaufen im Winter verbrannt und das war der Feuerschein den ich schon aus grosser Entfernung gesehen hatte. Ich stoppe mal kurz an einem dieser Feuer, um es zu fotografieren und stelle fest das keiner in der Nähe ist um das ganze zu beaufsichtigen ?! Man stelle sich diese Situation mal in Deutschland vor. Nach ein paar Fotos geht es weiter, die Fahrt zieht sich wie Kaugummi, Stunde für Stunde, in immer kürzeren Abständen öffne ich für ein paar Minuten das Fenster, um kalte Luft hinein zu lassen. Dann plötzlich wie aus dem Nichts ein Schild Dawson City 40 km. Ich passiere die Kreuzung, wo der Klondike Highway auf den Dempster Highway trifft , jetzt weiß ich das ich in gut 30 Minuten in Dwason City sein werde und bin wieder hellwach - die Müdigkeit ist wie weggeblasen. Um 21.30 Uhr fahre ich am Downtown Hotel vor, hinter mir liegen 17 Stunden Autofahrt !!!




Ich spreche an der Rezeption vor, die Dame dort ist sehr beschaeftigt und meint nur das dies schon den ganzen Tag so ginge, die Leute wollen alle einen Tag früher kommen, weil das Rennen dieses Jahr so schnell wäre. Das kann ich ihr nur bestätigen, denn auch ich bin früher als geplant hier. Natürlich hatte ich das Zimmer vorreserviert und habe eine Kopie der Reservierung dabei aber eigentlich, wie jedes Jahr ist die Reservierung nicht im PC zu finden. Verstärkung wird in Form der Managerin angefordert, es dauert eine kleine Ewigkeit bis die Reservierung gefunden wird, aber dann grosses Aufatmen auch meinerseits. Das Telefon klingelt unaufhörlich, ich habe Mitleid mit der Dame an der Rezeption. Sie gibt mir meinen Zimmerschlüssel und erklärt mir wo ich das Zimmer finde. Ich bedanke mich und wünsche einen ruhigen Abend, woraufhin ich ihr ein kleines Lächeln entlocken kann bevor ihr Ohr wieder am Telefonhörer hängt. Bevor ich meine Sachen aufs Zimmer bringe beschliesse ich noch schnell mal Im Yukon Quest Headoffice vorbei zu schauen, ich möchte die Jacke von Joe May dort abgeben, der diese bestimmt schon vermisst. Das Informations-Center dient im Winter als Checkpoint und Media Office, zu meiner Verwunderung ist dort niemand anzutreffen. Es brennt kein Licht und die Türen sind abgeschlossen. Ob die hier nicht wissen, wie schnell die Musher dieses Jahr unterwegs sind ? Sei es drum, ich fahre zurück zum Downtown Hotel und schreibe noch etwas Tagebuch- danach schnell noch eine Dusche und dann ab in die Falle. Morgens um 6 Uhr bin ich schon wieder wach, aber das Hotel Rearaurant öffnet erst um 7 Uhr seine Tür. Ich beschliesse mal rüber zu fahren ins Info-Center, ob sich da schon jemand rumtreibt. Aber Fehlanzeige - kein Mensch zu sehen. Um diese Uhrzeit scheint Dawson City, wie ausgestorben - keine Menscheseele ist zu sehen. Ich fahre wieder zurück ins Hotel und warte bis es endlich 7 Uhr wird.

Pünktlich um 7 Uhr öffnet das Restaurant seine Pforten und ich ordere erstmal Kaffee. Nach dem zweiten Refill bestelle ich mir dann ein grosses Omlette und lasse mir dieses munden. So nun lässt sich der Tag doch ganz anders angehen nach einem guten und reichlichen Frühstück. Ich fahre gegen halb 9 Uhr wieder rüber zum Yukon Quest Checkpoint und siehe da, es kommt Bewegung in die Sache. Drinnen sind einige Leute damit beschäftigt die W-Lan Verbindung zu koordinieren. Ich gebe ertmal einer Freiwilligen die Jacke von Joe May und erzähle in kurzen Sätzen, was es damit auf sich hat. Dann werde ich aufgefordert und soll meinen Laptop anschliessen und schauen ob ich ein Signal erhalte. Top Leute, direkt beim ersten Versuch und da ich der erste hier bin suche ich mir einen schönen Platz, wo eine Steckdose in der Nähe ist, denn in ein paar Stunden werden die Media Vertreter hier wie die Heuschrecken einfallen und dann sind Steckdosen sehr gefragt. Nun da ich schonmal Verbindung habe schaue ich gleich mal nach, wann denn der erste Musher zu erwarten ist. Oh je, die Seite, wo man den Live Tracker anklicken kann zeigt Error an. Schön dann eben nicht. Das Info Center füllt sich zunehmend und auch der Race Marshall Hans Oettli ist anwesend. Also den ersten Mann an der Quelle fragen? Aber Hans gibt sich in seiner ruhigen Art ganz gelassen. Eigentlich, wie jedes Jahr sagt er, die Hochrechnungen gehen von ein paar Stunden aus das wäre so um die Mittagszeit bis Früh Nachmittags bis hin zum Abend. Danke Hans, wirklich wie jedes Jahr, es gibt die kuriostesten Hochrechnungen und die Kaffeesatzleser haber Hochkunjunktur. Ich beschliesse die deutsche Yukon Quest Website mit diesen Gerüchten und Kaffeesatz Prophezeihungen teilhaben zu lassen und schreibe erstmal die fälligen Berichte.


w e i t e r







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192 Seiten - Der Autor und Co-Autor vieler Buecher von bekannten Mushern, wie Joe Redington, Dick Mackey, George Attla und DeeDee Jonrowe, schreibt in diesem Buch zum ersten Mal ueber den Yukon Quest. Der bekannte Sport-Reporter konzentriert sich dabei auf das Rennen von 2009, beschreibt aber auch die Geschichte des 26 Jahre alten Hundeschlittenrennen.
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