Nun der Live Tracker, den die Musher dieses Jahr bei sich tragen verrät uns über Satelit,
wo der Musher sich befindet, ob er Pausen macht oder fährt und wie schnell er fährt, erklärt mir Sterling. So
können wir hochrechnen wann er hier ankommt, wenn der Tracker richtig funktiniert. Das ist natürlich Voraussetzung, das
Ganze ist alles ohne Gewähr. Jetzt fällt es mir wie Schuppen von den Augen, stimmt ja, dieses Jahr wird ja der Live
Tracker bei allen Mushern ausprobiert, bis auf einen haben alle Musher zugestimmt den Tracker bei sich zu führen.
Jetzt weiß ich warum sich einige so sicher waren das der erste Musher um ca. 2 Uhr hier ankommt und ich Esel tippte
auf ca. 4 Uhr. Du kannst nochmal tippen schlägt Sterling mir vor, noch ist der erste Musher nicht hier. Nein ist
schon ok ich bleibe bei ca. 4 Uhr auch wenn der Dollar und der ganze Pott verloren scheint. Dann kommt
plötzlich rege Bewegung in die Hütte, Peter Kamper der sich in den hinteren Raum der Hütte zurück geogen hatte
wird geweckt. Aber auch draussen kommt Bewegung in Sicht, der Race Marshall und einige Vets kommen aus der nur
wenige Meter entfernten Nachbar-Hütte, welche nur den Officials und Vets zur Verfügung steht. Irgendwoher kommt die
Info das ein Musher gemeldet wurde, der in kürze in Mile 101 sein wird. Alle haben es nun eilig nach draussen
zu kommen und auch ich packe meine Kamera und folge den anderen. Dann wird es Ernst, eine Stirnlampe
ist schon von weitem auszumachen und nähert sich zügig Mile 101.
Es ist genau 2:08 Uhr als Zack Steer den letzten
kleinen Hügel zum Checkpoint Mile 101 hoch kommt. Er wird mit Applaus von den Anwesenden begrüsst. Sofort macht sich
Mike der Checker daran Zack Steer eine Liste mit Gegenständen vorzulesen, die der Musher bei sich haben muss. Zack
öffnet den Reisverschluss seines Schlittensacks und zeigt die Gegenstände die Mike vorliest unter den wachsamen
Augen des Race Marshalls und einigen Officials. Die Vets kümmern sich unterdessen schonmal um die 14 Hunde von
Zack und schauen schonmal ob es irgendwelche äusserlichen Anzeichen von Problemen gibt. Sie werden sich nachher wenn
Zack mit den Hunden an seinem Ruheplatz angekommen ist intensiv und mit noch mehr Aufmerksamkeit den Hunden widmen,
dabei werden sie auch den Musher befragen, ob er irgendwelche aussergewöhnlichen Beobachtungen bei den Hunden gemacht
hat. Denn die Vorsorge gilt in allererster Linie den Hunden, sie stehen an erster Stelle geniessen absoluten
Vorrang und dann kommt erst das Wohlergehen des Mushers.
Erst die Hunde, dann die Hunde und dann der Musher:
Zack Steers Hunde machen einen guten Eindruck und nachdem der Checker alles mit einem Häkchen auf seinem Blatt quttiert
hat und der Race Marshall zufrieden nickt führt Zack sein Team zu dem ihm zugewiesenen Rastplatz. Sofort macht sich der
Musher daran den Hunden ein Strohlager zu bereiten. Die Hunde legen sich in das Stroh und lassen die
Untersuchungen der Vets klaglos über sich ergehen. In der Zwischenzeit geht Zack von Hund zu Hund und nimmt ihnen die
Booties von den Füssen, gibt Ihnen Streicheleinheiten und redet mit ihnen. Einige Hunde haben sich die Booties
schon selbst von den Pfoten entfernt. Danach bereitet Zack ihnen das Futter vor und als er es in die einzelnen
Futterschüsseln füllt, zereisst ein ohrenbetäubendes Geheul die nächtliche Ruhe. Erst nachdem der letzte Hund sein
Futter gefressen, Zack allen Hunden die Pfoten kontrolliert, mit einer Salbe eingerieben und
ihnen eine Muskel-Massage verabreicht hat, erst dann begibt sich der sympatische ruhige Musher zur Hütte und lässt
sich von Rainer ein exellentes Frühstück mit Eiern und Speck zubereiten.
Als Zack dann sein Frühstück zu sich
genommen und den Anwesenden Rede und Antwort gestanden hat, verabschiedet er sich, um sich noch ein paar Stündchen
etwas Ruhe zu gönnen. Zwei der Hütten von Mile101 dienen als Ruhe und Schlafräume "NUR" für Musher, sie sind
spartanisch ausgerüstet, mit ein paar Betten, die schon ihre besten Jahre weit hinter sich haben und einem Ofen der
ständig gefüttert werden muss, damit es in der Hütte überhaupt warm wird. Aber es ist windgeschützt und das ist
viel wert in der Gegend um Mile 101. Ich kann mich noch erinnern als ich vor ein paar Jahren mit meinem Kumpel
Palle mal in einer der Hütten übernachten durfte, weil die Musher noch fast eine Tagesreise entfernt waren, da
fütterte Palle den Ofen so stark mit Holzscheiten, das die Flammen aus dem Kaminrohr am Dach schlugen, die Hütte aber
überhaupt nicht warm wurde. Plötzlich - mitten in der Nacht - stand Mike in der Hütte sofort Holzscheite aus dem
Ofen nehmend und meinte: Wollt Ihr die Hütte abfackeln ? Und in eben diese (nicht abgebrannte) Hütte zieht sich Zack Steer nun zurück.
Zack ist noch keine fuenf Minuten weg, da geht es zu wie in einem Taubenschlag. Innerhalb von einer Stunde treffen fuenf Musher in Mile
101 ein. Lance Mackey, Gerry Willomitzer und Hans Gatt trennen lediglich Minuten voneinander. Lance Mackey kommt um
3:11 Uhr, Gerry Willomitzer um 3:14 Uhr und Hans Gatt um 3:16 Uhr in Mile 101 an. Natürlich verfolgen wir das ganze
draussen und machen Foto über Foto, um auch ja nichts zu verpassen. Den dreien folgen Hugh Neff um 3:32 Uhr und Brent
Sass um 3:47 Uhr. Der Race Marshall, Mike der Checker und die Vets haben alle Hände voll zu tun,aber nun geht es
auch in der kleinen Küche von Mile 101 Hoch her. Als die Musher Ihre Hunde versorgt haben kommen sie alle um sich
von Rainer dem Küchenchef von Mile 101 das Frühstück zubereiten zu lassen. Es gibt Eier mit Speck in XXL Versionen mit
Toastbrot ,Kaffee so schwarz wie die Nacht und auch Reste von gestern abend werden serviert. Linseneintopf, oder
Moose Stew aber auch von Eric Cosmotos Shrimps, Kartoffel, Mais und Würstchen untereinander wird serviert. Die Musher
berichten, während sie das Essen zu sich nehmen, von einem sehr schnellen Rennen und einem super Trail, dazu die
erstklassigen Wetterbedingungen. Die Hütte ist rappelvoll, die Presse Leute schnappen das natürlich begierig auf,
denn das ist Stoff genug um Berichte zu schreiben.
Jeder freie verfügbare Platz rund
um und über dem Ofen in der Küchenhütte nutzen die Musher um ihre persönliche Ausrüstung wie Mützen, Handschuhe ,
Socken und Schals zu trocknen. Es müffelt ein wenig nach Schweiss aber der Geruch von gebratenem Speck und Eiern
verdrängt den Schweissgeruch schnell. Wir können viele Bilder von den Mushern machen und alle geben bereitwillig
Auskunft auf Fragen die sie gestellt bekommen. Einige Musher verschlingen riesige Portionen an Speck und Eiern und Rainer
hat mit seiner Küchenfee jetzt so richtig Hochkonjuktur. An dieser Stelle muss ich dem gesamten Team von Peter Kamper
ein riesiges Kompliment aussprechen, so voll es auch in der Hütte war die Crew um Peter Kamper hatte immer alles
fest im Griff. Ich beschliesse mich nochmal ins Auto zurückzuziehen, um das erlebte auch zu Papier zu bringen.
The Yukon Quest International Sled Dog Race spans some of the harshest and most beautiful winter territory anywhere: 1,000 miles between Fairbanks, Alaska and the city of Whitehorse in Canada's Yukon Territory. Known as 'The World's Toughest Sled Dog Race,' it's an event like no other. Run every February, the race is phenomenally challenging, crossing four mountain ranges...
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Der 40jaehrige Sass gewann 2015 zum ersten Mal den Yukon Quest (1000 Meilen Rennen) - 2006 das Yukon Quest 300. Der ehemalige...
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