Verschiedene Reportagen über das Yukon Quest und das Yukon Quest 300.
:: Reportagen 2010 ::
Yukon Quest Reise-Bericht:
Von
Sui Kings
© Copyright Sui Kings
Yukon Quest 2010 Teil I:
Es wird Zeit aufzubrechen und so verlassen wir das Westmark Hotel gegen 16.30 Uhr und fahren zum Carlson Centre, wo eigentlich
Eishockey gespielt wird, aber für das Yukon Quest Eröffnungs-Banquet wird die Eis Arena zu einem Festsaal umfunktioniert. Auf
dem Weg zur Eis-Arena stoppen wir nochmal am Cheena River, wo bizarre, mit Eis voll behangene Bäume, ein fantastisches Foto Motiv
abgeben, im Hintergrund die Glutrot untergehende Sonne, welch ein Anblick. Ausser uns sitzen und stehen noch andere Fotografen
mit Stativen ausgerüstet am Ufer des Cheena River, um diese Stimmung mit der Kamera einzufangen. Wir machen ein paar tolle Fotos
und fahren dann weiter zum Carlson Centre.. Wir sind früh dran aber wir
müssen ja noch unsere Eintrittskarten in Empfang nehmen, die am Eingang hinterlegt sind. Wir gehen zur den Damen, die das
dort an einem grossen Tisch managen. Ich sage ihr meinen Namen und das zwei Tickets auf meinen Namen hinterlegt seien. Ah
sie findet auf Anhieb meinen Umschlag und schaut nach, grosses Entsetzen in meinen Augen als sie nur ein Ticket aus dem
Umschlag holt. Sie schaut weitere Umschläge nach, nein sorry Mister Kings wir finden das zweite Ticket nicht. Es wird eine
andere Dame hinzugeholt, die schon etwas höher in der Verantwortung einzustufen ist, aber auch sie findet das zweite Ticket
welches für Tina ist, aber auf meinen Namen hin reserviert wurde, nicht. Da taucht plötzlich Heike Fiedler Phelps auf. Sie
ist für die VIPS heute abend zuständig und fragt mich, ob es Probleme gäbe? 'Nicht direkt, Heike, aber man findet ein
reserviertes Ticket nicht', gebe ich ihr zur Antwort. 'Sui, wir finden das Ticket schon mach dir keine Sorgen', kontert sie
mit einem herzlichen Lächeln. 'Ich werde mich drum kümmern'. Ich kann es kaum glauben aber Minuten später ist Heike mit
dem zweiten Ticket in der Hand zurück. 'Wir haben es gefunden', sagt sie in ihrer herzlichen Art und begleitet uns bis
in die Eishalle. 'So nun sucht euch einen schönen Tisch aus, ich muss wieder nach vorne um Gäste zu empfangen, wir
sehen uns später noch', und schon ist sie wieder verschwunden. 'Wo möchtest Du sitzen Tina?' ,frage ich. Sie überlässt
es mir und so suche ich einen Tisch aus, von dem man eine gute Sicht auf die Bühne hat.
Das grosse Fressen:
Die Arena füllt sich rasch und es bilden sich schnell kleine Grüppchen, mal sitzen fast nur Musher mit ihren Familien und
Helfern an einem Tisch - an anderen Tischen Musher mit ihren Sponsoren. Tina und ich sitzen bereits an einem Tisch,
als schon keiner von uns beiden damit rechnet, kommt auch noch Rainer Fischer zu uns. Es ensteht gleich eine rege Unterhaltung
später kommt Peter Kamper zu uns an den Tisch und meinte das ich
doch mit bei Brent Sass am Tisch sitzen müsse, weil ich doch die Auktion mit ihm gewonnen
hätte ! Ich schaue Peter ganz erstaunt an und zucke mit den Schultern, ' Hey Aldder, das wusste ich nicht und es hat mir auch
keiner gesagt!' Als wäre ich nicht schon verdattert genug steht plötzlich Brent Sass vor mir und reicht mir die Hand.
'Herzlichen Glückwunsch, du musst Sui sein, der für mich geboten hat', fragt er. 'Ja, ich bin Sui und ich freue mich wahnsinnig
und es ist mir eine Ehre bis zur Startlinie bei dir auf dem Schlitten mitfahren zu dürfen'. Ich merke wie ich innerlich
wachse und fasse meinen Mut zusammen und frage Ihn: 'Du Brent wäre es dir egal, wenn ich auf der Fahrt zur Startlinie mein
FC Trikot und einen Hut anziehe und eine kleine Fahne meines Heimat Vereins 1.FC Köln mit mir führe ?' Er lacht herzlich
drauf los und meint das wäre überhaupt kein Problem, es wird sicher ne Menge Spass bringen. Mir fällt ein Stein vom Herzen.
Und ob es das wird Brent und tausende Menschen werden meinen Lieblings Fussballclub in Deutschland kennen lernen ! Brent
verabschiedet sich und wünscht uns noch einen schönen Abend. Peter verschwindet ebenso wieder und meint, dass wir uns
später noch sehen. Dann beginnt es endlich und die Leute werden gebeten ihre Plätze einzunehmen. Es werden die beiden
National Hymnen gesungen, erst die kanadische und dann die amerikanische. Einige Redner werden auf die Bühne gebeten
(der Bürgermeister von Fairbanks unter anderem auch) , es werden einige Sponsoren vorgestellt dessen Vertreter dann
auch noch kurze Reden schwingen, dann verkündet Ally Zirkle endlich die Namen der Tische, die ans Büffet dürfen. Auf
den Tischen stehen kleine Schilder mit den Namen der Checkpoints und der Dogdrops und gewöhnlich fängt man mit der
Stadt an, in der das Rennen gestartet wird und so ist es auch diesesmal.
Fairbanks darf zuerst an das Büffet, danach geht es Tisch für Tisch voran. Nach gut einer Stunde ist das , nennen wir es mal ,
das grosse Fressen, vorbei und Ally Zirkle bittet nun die einzelnen Musher auf die Bühne, um ihre Startnummern zu ziehen. Jeder
der aufgerufenen Musher hält nun auch noch eine kurze Rede und dankt seinen Sponsoren, Helfern usw. Der oder die eine braucht
Minuten, andere sind in zwei Minuten wieder von der Bühne. Ich bin froh das Frank Turner nicht dabei ist, der kann das ganze
zur Geduldsprobe ausreizen - aber auch Dave Dalton ist auf dem besten Weg dorthin! Als alle Musher ihre Startnummern
gezogen haben, kommen nochmal der Race Marshall, Hans Öttli und die Haupt-Tierärztin, Kathleen McGill zu Wort. Es ist
schon fast 22 Uhr als das Banquet zu Ende ist. Schnell leert sich der Saal, nur noch wenige Musher verweilen
noch etwas an der Bar und schwätzen untereinander. Wir verabschieden uns von Peter, Rainer ,Hans und einigen anderen
und beschliessen ins Hotel zu fahren. Mit voll gefressener Plauze bis obenhin kehren wir in unser Zimmer zurück. 'Puh, so ein
Eröffnungs Banquet ist doch immer wieder anstrengend', sage ich zu Tina. 'Ja das kannst du laut
sagen', meint sie nur. Ich schreibe noch kurz was für die deutsche Yukon Quest Website und Tina lädt noch einige Bilder hoch ,
aber um Mitternacht überkommt uns die Müdigkeit und wir löschen das Licht. Am nächsten morgen sind wir schon früh wieder
auf den Beinen und beschliessen uns ein Continetal Frühstück einzuverleiben. Als wir den Frühstücksraum betreten staunen
wir nicht schlecht, da sitzt Joachim Rintsch - Fisse genannt und begrüsst uns mit einem freudigen 'Hallo'. Wir fragen, ob
wir uns zu ihm setzen dürfen und er willigt sofort ein. Es gibt viel zu erzählen und Fisse hat besonders viel zu berichten,
von seiner abenteuerlichen Reise von Whitehorse bis Fairbanks. 'Aber jetzt bin ich ja hier', meint er 'und mein grosses
Abenteuer, 1600 km auf dem Yukon Quest Trail zu laufen kann beginnen!' 'Die Wetter-Vorhersagen kommen dir entgegen Fisse
und wenn es so bleibt dann hast du gute Chancen viele Kilometer am Tag abzureissen', erwiedere ich. 'Ja, es sieht gut aus, aber ich weiss noch
nicht, wie ich zum meinem Startpunkt kommen soll'. Ich schaue zu Tina rüber und ohne etwas zu sagen nickt sie schon.
'Wir können dich rausbringen', schlage ich Fisse vor, 'Wir haben beide ein Auto, also wann soll es losgehen?' 'Am besten
heute noch das wäre super'. 'Ok wie lange brauchst du, um deine Ausrüstung zu sortieren und zu packen?'. frage ich. 'Ist soweit
alles vorgepackt und ich denke, dass ich in zwei Stunden soweit bin'. 'Gut, treffen wir uns um 10.30 Uhr in der Hotel Lobby',
sage ich abschliessend.
Wir fahren hoch aufs Zimmer und diese Neuigkeit, dass wir Fisse wieder getroffen haben schreibe ich sofort für die
deutsche Yukon Quest Website.