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REPORTAGEN 2006
Yukon Quest

Yukon Quest Bericht Von Crispin Studer © Copyright Crispin Studer

Yukon Quest Bericht 2004


10, 9, 8... 3, 2, 1 - go!... Endlich geht es los - das grosse Abenteuer hat begonnen.

Meine Jungs und Mädels vor mir, flitzte ich durch die Menschenmenge. Doch schon nach 500 Metern biegen Chandy und Manouane unerwartet nach links ab - sie haben einen Haushund entdeckt! Glücklicherweise konnte ich das Team rechtzeitig stoppen und den beiden "Ausreisserinnen" wieder den richtigen Weg zeigen. Zurück auf der richtigen Strecke geht es weiter über den gefrorenen "Chena River".

Am Rand dieser Strecke stehen viele Zuschauer, die uns zurufen und Fotos machen. An einem Ort bieten sie uns sogar heisse Sandwiches an. Und bald schon fängt auch das Überholen und überholt werden an. Dies ist immer ein aufregender Moment, da ich nie genau weiss, wie meine Hunde reagieren, ob sie das andere Team mögen oder nicht. Genauso wenig weiss ich, ob das andere Team gut reagieren wird oder nicht. Doch ich bin sehr zufrieden, alles verläuft reibungslos. Nach 3 Stunden kommen wir nach "North Pole", dem ersten Dog Drop. Dort ich winke Mel, Marie-Maude und meinen Eltern zu und fahre gleich weiter. Nach weiteren zwei Stunden halte ich an und mache mein erstes Camp.



Das erste Camp

Zuerst befestige ich den Schlitten an einem Baum. Danach nehme ich den Hunden die Zugleinen ab und ziehe ihnen die Booties aus. Anschliessend starte ich den Kocher, mit dem ich Schnee schmelze und mir eine vorgekochte Mahlzeit aufwärme. Während der Schnee langsam schmilzt, nutze ich die Zeit, um die Hunde zu verarzten. Jede Pfote wird unter die Lupe genommen und jeder Hund, dessen Verhalten mir speziell auffällt, wird mit noch mehr Aufmerksamkeit untersucht. Doch wir sind erst kurz im Rennen und zu diesem Zeitpunkt ist mir noch keiner speziell aufgefallen. Als ich die medizinische Versorgung beendet habe, ist auch schon das Wasser heiss. Ich giesse es über 14 Stück Pferdefleisch, um diese aufzutauen. Jedes einzelne ist ein halbes Kilo schwer. Nach einigen Minuten giesse ich weiteres Wasser in einen zweiten Eimer, in dem das Trockenfutter ist. Beides - rohes Fleisch wie Trockenfutter - verspeisen die Hunde mit grossem Verlangen. Bald darauf legen sich die Hund zum Schlafen, nur Chandy und Yuktov wollen nicht ruhen, obwohl es besser wäre, denn wir haben noch einen langen Weg vor uns.

Crispin Studer - copyright by Carsten Thies

Nach gerade mal 3 Stunden Pause sind alle Hunde sehr munter, sie bellen wie wild und wollen ungedingt weiter. Ich selber hätte eigentlich noch gerne 1 oder 2 Stunden länger gerastet, entscheide mich dann aber doch fürs Weiterfahren, da sich die Jungs und Mädels nicht weiter ausruhen wollen. Der Aufbruch ist dann auch etwas chaotisch, sogar der Schlitten kippt um. So werde ich hinter dem Schlitten hergezogen und beobachte aus dieser Perspektive und mit grossem Schrecken wie meine Thermoskanne aus dem Schlittensack auf Nimmerwiedersehen in den Tiefschnee fällt. Doch dann geht es zum guten Glück in geordneten Bahnen weiter! Zuerst durch einen Wald und über einen kleinen Fluss bis nach "Vally Center", wo einige der anderen Teams angehalten haben. Von hier aus geht es für einige Kilometer durch den Strassengraben, bis wir schliesslich die Strasse überqueren können. Über die Strecke, die uns nun bevorsteht, hatte ich zuvor viel Negatives gehört. So sollen in diesem Jahr auf diesem Trailstück einige hundert Meter mit viel Wasser - zum Teil Hüft hoch - überschwemmt sein. Doch all diesen Schreckensmeldungen zum Trotz, hat es schlussendlich nur etwas Eis und so geht's recht zügig nach Angel Creek.



Angel Creek und die erste Prüfung

In Angel Creek angekommen, versorge ich - wie immer - zuerst das Team und gehe anschliessend zusammen mit Mel, Marie-Maude und meinen Eltern etwas essen. Nach ein paar Stunden Schlaf packe ich erneut den Schlitten, ziehe den Hunden die Booties an, und wir machen uns gemeinsam auf den weiteren Weg. Die Sonne ist gerade am Aufgehen.

Nun steht uns die erste grosse Prüfung bevor - der "Boulder Summit" (Summit heisst Gipfel). Zuerst geht die Fahrt durch einen schönen Wald, der in den Fuss des Boulder Summit mündet. Hier fängt dann die Arbeit richtig an: hinter dem Schlitten herrennen. Der erste Teil der Steigung ist noch relativ flach, doch sie wird stetig steiler, bis wir schliesslich die Baumgrenze erreichen und es richtig steil wird. Hier gibt es keinen Weg mehr, es geht schlicht und einfach extrem steil den Berg hinauf. Zum Glück habe ich verhältnismässig grosse und starke Hunde, so dass sie den Boulder Summit sogar mit Bravour meistern.

Die folgenden Kilometer fahren wir auf einem Bergrücken. Dort überholen wir Eric Nicolier. Eric gönnt sich hier eine kleine Pause. Etwas später treffen Eric und ich wieder aufeinander und wir beschliessen, für ein paar Stunden gemeinsam zu fahren.



Glacer Ice

Kurz vor "Mile 101", einem Dog Drop, hat es immer mehr Eis auf der Strecke. So geht unsere Fahrt über einige "Glacer Ice" (Glacer Ice ist Eis, das sich bildet, wenn den ganzen Winter Wasser über eine bereits bestehende Eisschicht läuft; dadurch bildet sich Eis, dass ähnliche Formen wie Lava annimmt), von denen eines ziemlich beängstigend ist. Dieses hat eine äusserst hässliche Form angenommen. Das Eis fängt links oben an und reicht bis nach rechts, und zwar mit einer Höhendifferenz von guten 3 Meter. Und das Ganze zieht sich über 20 Meter Länge hin. Die Gefahr ist also recht gross, dass man rechts in die Tiefe stürzen kann. Doch meine Leader schaffen es auf der anderen Seite bis auf den Schnee hinaufzukommen und somit das Team aus dem Loch herauszuziehen. Ich bin sehr froh, als wir alle oben heil angekommen sind. Und natürlich bin ich auch stolz auf Chandy und Manouane, die im Lead sind, und ihre Aufgabe so super toll wahrnehmen. Später werde ich erfahren, dass sich William Kleedehn genau an dieser Stelle sein Bein gebrochen hat und aufgeben musste (ich habe gehofft, dass William in diesem Jahr den Quest gewinnen würde, da er in den letzten Jahren immer nur sehr knapp den Sieg verpasst hatte). Man muss wissen, dass William einen Unterschenkel amputiert hat, und nun genau da, also oberhalb seines Knies, nun seinen Oberschenkel gebrochen hat!!!



Curvic will nicht über den Fluss

Kurz nach diesem Abenteuer kommen wir bereits wieder auf Eis. Doch dieses Mal ist es ein kleiner Fluss, auf dem kein Schnee liegt. Curvic gerät Panik, als wir auf den Fluss kommen. Er versucht zu stoppen, was natürlich nicht geht, da die anderen 13 Hunde weiterziehen. Curvic will einfach nicht laufen und lässt sich von den anderen Hunden mitziehen, so dass er sich - im wahrsten Sinne des Wortes - mit seinem Halsband selber stranguliert. Bald wird er ohnmächtig. Es ist so gut wie unmöglich, das Hundeteam auf dem Eis anzuhalten, da logischerweise die Bremsen auf Eis nicht funktionieren. So muss ich zusehen, wie Curvics lebloser Körper übers Eis gezogen wird. Als wir dann nach einigen hundert Metern endlich wieder auf Schnee kommen und ich das Team anhalten kann, renne ich natürlich sofort zu ihm. Zuerst sieht es so aus, als ob er gar nicht mehr atmen würde, doch bald fängt er wieder regelmässig ein- und auszuatmen, zuerst ganz schwach, und dann immer stärker. Nach 15 Minuten hat er sich wieder etwas erholt. So nehme ich ihn in den Schlittensack. Zum Glück geht es nur noch zirka 5 Kilometer bis "Mile 101". Doch diese sind wirklich unschöne, ja sogar hässliche 5 Kilometer. Slalom fahren auf dem Eis, die ganze Zeit von einem kleinen Schneeflecken zum nächsten.

Als wir im Dog Drop angekommen, untersuchen die Vets (Kurzform für die Veterinäre) Curvic sofort. Doch der ist schon wieder so munter, dass die Vets nicht glauben wollen, das er 30 Minuten zuvor noch ohnmächtig gewesen ist. Ich drope Curvic dennoch (d.h. übergebe ihn den Händlern, also Mel und Marie-Maude). Keinesfalls will ich ein Risiko eingehen, falls doch irgendwelche Komplikationen auftreten würden. Schliesslich gilt es nun eines der grössten Hindernisse zu bewältigen, den "Eagle Summit". Der Aufstieg ist zwar mit dem des "Boulder Summit" vergleichbar, aber die Abfahrt ist eine wahre Gefahr. Dort geht es nicht nur äusserst steil hinunter, sondern dies auch gleich noch schnurgerade.



w e i t e r








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