Verschiedene Reportagen über das Yukon Quest und das Yukon Quest 250.
:: Reportage 2004 ::
Bericht vom Junior Yukon Quest 2004:
Von
Peter Kamper
© Copyright Peter Kamper
Nach einer Pause fuegte er hinzu: 'Ich weiss, dass ihr euren Schlaf
braucht, aber ihr solltet wissen, dass eure Hunde vor der naechsten
Rennstrecke massiert und nochmals untersucht werden sollten.'
Ruhig und gelassen ging er vaeterlich und ohne Namen zu nennen auf
andere Fehler ein, die die Jugendlichen auf ihrem Weg zur Halbzeit (Twin
Bears) gemacht hatten. So wurde der Austausch von Leithunden, das
Anfachen von Feuern zum Kochen von Hundefutter, Trailregeln und
Anregungen zum Campen auf Fluss- oder Seeeis diskutiert.
Danach ging Margy Terhar, eine Tieraerztin die nicht nur fuer das Quest
sondern ebenfalls fuer den Iditarod ueber lange Jahre gearbeitet hatte
ueber die Gesetze fuer Hundepflege und potentielle Fehler: 'Wir werden
heute nacht nochmals eure Teams untersuchen. Ihr solltet das selbe
tuen,' meinte sie. 'Falls ihr Fragen habt, bitte fragt. Jeder Hund hat
bei uns seine eigene Akte und wenn ihr auf eure Hunde nicht aufpasst
oder sie nicht pflegt, werden wir Hunde mit jeglichen Schwaechen 14 km
von hier am naechsten Checkpoint aus dem Rennen nehmen.'
Gegen 2:30 Uhr morgens, 10 Stunden nach Beginn der absichtlich langen,
vorgeschriebenen Rastzeit begannen die Musher im Mondlicht der fast
windstillen Nacht ihre Hunde zum zweiten Mal zu fuettern. Das Gebell und
langgezogene Heulen der erwachenden Teams fuellte den schneebedeckten
kleinen See mit einer Atmosphaere, die sich kaum beschreiben laesst.
Teams durfen den Checkpoint abzoeglich ihrer Startplazierung von 2
Minuten pro Team genau nach 12 Stunden verlassen, und keiner liess es
sich nehmen dies zu tuen.
Als ich die Leader der jeweiligen Teams kurz vor dem Start hielt um das
Hundegespann auszurichten, wuerdigten die Hunde mir kaum einen einzigen
Blick.
Manche der Hunde zerrten mit fast wuetender Verzweiflung an ihrem
Harness und sprangen bis zu einem Meter in die Luft um den Schlitten,
der an einem im Eis eingelassenen Pfosten befestigt war, vorwaerts zu bewegen.
Die Leithunde versuchten immer wieder ihre Pfoten in den Schnee zu
stemmen um vorwaerts zu kommen und missachteten jegliche
Beruhigungsversuche meinerseits. Immer wieder drehten sich die Koepfe
der 9 oder 10 Hunde pro Gespann unter ohrenbetaeubendem Gebell zu ihrem
Musher hinter dem Schlitten. 'Wann geht es endlich los?'.
Meine Augen waren im Mondlicht meist auf den Schneehaken gerichtet, den
Musher vom Pfahl ziehen muessen um das Team laufen zu lassen. Da ich
keine Interesse daran hatte von 10 Hunden und einem Schlitten ueberrannt
zu werden, hielt ich mich immer etwas zur Seite des Teams.
Fast alle der jungen Rennteilnehmer gingen nochmals nach vorne zu ihren
Hunden, kraulten sie und sprachen zu ihnen, riefen ihre Namen und
untersuchten nochmals das Harness oder massierten ihre Laeufe und
Schenkel bevor sie starteten.
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