Verschiedene Reportagen über das Yukon Quest und das Yukon Quest 250.
:: Reportage 2004 ::
Bericht vom Junior Yukon Quest 2004:
Von
Peter Kamper
© Copyright Peter Kamper
Nach zehn Jahren als freiwilliger Helfer fuer das Yukon Quest ist die
wilde Entschlossenheit der Hunde sowie die Fuersorge der Musher fuer
ihre Teams, unter manchmal extremen Wetterverhaeltnissen, immer noch der
fuer mich entscheidene Grund bei solch einem Rennen zu helfen. Es gibt
keinen Zweifel fuer mich, dass sie ein solches Rennen lieben und ein
Verstaendnis von dem haben was ein Rennen bedeutet.
Die jungen Musher benahmen sich hervorragend. Ohne Zweifel werde ich
manche von ihnen eines Tages in der grossen Quest sehen.
Auch in der Junior Quest galt das unausgesprochene Gesetz: 'Hunde kommen
zuerst'.
Keiner der Jugendlichen zwischen 14 und 17 Jahren gingen nach ihrer
Ankunft in die Checkpoint-Huette um sich aufzuwaermen bevor ihre Hunde
nicht gefuettert und wohlversorgt im vom Checkpoint gestellten Stroh
lagen. Sich nach der Ankunft zuerst aufzuwaermen und vielleicht sogar
etwas zu essen bevor man seine Hunde versorgt hat, ist unter nordischen
Mushern ein klarer Bruch alter, ungeschriebener Regeln.
Um dies zu unterstreichen sollte gesagt werden, dass selbst Massicotte
waehrend der 2003 Yukon Quest keinen Gedanken daran verschwendete im
Checkpoint Central oder spaeter in Dogdrop Mile 101 seine grossen
Frostbeulen behandeln zu lassen bevor er seinen Hunden Stroh gab, Wasser
fuer das Futter aufwaermte und ihnen bissgerechte gefrohrene Happen
fuetterte. Erst dann goennte er sich einen Augenblick um seine eigenen
Wunden zu behandeln waehrend die Hauptmahlzeit der Hunde auf dem Kocher
waermte.
Waehrend die Jugendlichen auf dem verschneiten See im Mondlicht ihre
Teams fuetterten, stand ich mit Barbara Moore am Lagerfeuer. Barbara,
die bisher mit ihrer Tochter Lisa als einziges Mutter/Tochter Team den
Iditarod erfolgreich bestanden hat faehrt mit einem Motorschlitten jedes
Jahr hinter dem letzten Team um sicher zu machen, dass alle Gespanne gut
ankommen. Als sie ueber den See guckte, schuettelte sie gedankenverloren
den Kopf: ' Diese Kinder sind wirklich verdammt gute Musher. Jetzt
muessen wir ihnen nur noch die dumme Idee aus dem Kopf schlagen, dass
sie alles wissen was es zu wissen gibt.'
Wir lachten und sie trank ihr drittes Glas Wasser auf einen Zug bevor
sie zu ihrem Motorschlitten ging um sich auf den Trek zurueck nach
Fairbanks vorzubereiten.
Tessa King baute ihren Vorsprung auf dem Rueckweg nach Fairbanks auf 25
Minuten aus und gewann das 2004 Junior Yukon Quest. Zweite wurde
Elisabeth Habermann.
Peter Kamper
Bilder von Robert Drozda
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