Verschiedene Reportagen über das Yukon Quest und das Yukon Quest 250.
:: Reportage 2004 ::
Bericht vom Junior Yukon Quest 2004:
Von
Peter Kamper
© Copyright Peter Kamper
Dieses Wochenende fand das 4. Junior Yukon Quest statt.
Meine Frau und ich organisieren den Checkpoint 'Twin Bears' des 180 km
Rennens seit 2001. Dort muessen die jugendlichen Musher ihre Teams fuer
12 Stunden auf einem kleinen, verschneiten See ruhen lassen.
Die erste ankommende Musherin war Tessa King, die schon mehrere Male am
Junior Quest teilgenommen hatte. Als 15 Minuten spaeter immer noch kein
Verfolger in Sicht war, ging ich zu der 17jaehrigen Schuelerin und
fragte: 'Wo hast du denn den Rest der Bande gelassen ?' Sie lachte und
zuckte mit den Schultern: 'Eigendlich dachte ich, dass sie mir auf den
Fersen sind...' Der naechste Verfolger kam knapp 20 Minuten nach ihr
an, was in einem 180 km Rennen ein gehoeriger Abstand ist.
Am anderen Ende des Sees, der von einer Strasse zugaenglich ist, sassen
die Eltern und beobachteten ihre Kinder mit Fernglaesern, da ihnen der
Zugang zum Checkpoint verwehrt ist. Das Regelkommittee des Junior Quest
hatte waerend des ersten Rennens in 2000 festgestellt, dass Eltern ihre
Kinder waehrend der Halbzeit ausschimpfen, ihnen mehr oder weniger gute
Ratschlaege einreden, viel zu viel diskutieren und am Ende eigentlich
den Kindern nur schaden. Abgesehen davon ist es der Sinn des Rennens,
die jugendlichen Musher unabhaengige Entscheidungen treffen zu lassen.
Somit wurde schon fuer das 2001 Rennen die Entscheidung getroffen den
Zugang der Eltern und Teamhelfer zu den Teams und Jugendlichen waehrend
der Rastperiode
zu verbieten. Keiner der jungen Musher hat sich je ueber diese Regel
beschwert, obwohl manche der Eltern mehr oder weniger empoert sind.
Spaeter am Abend lagen bei Temperaturen um -20 Grad und einem
abnehmenden Vollmond 14 Teams und 138 Hunde unter dem leuchtenden
Nachthimmel in Strohbetten auf dem gefrorenen See. Am Seeufer hatten
wir ein Lagerfeuer organisiert an dem die Jugendlichen ihre Erfahrungen
austauschten und ein waches Auge auf ihre Teams hielten.
Nach dem Abendessen hatte der vaeterliche Rennmarshall die Musher in
einer Huette zusammengerufen und seine Rede gehalten: 'Trinkt Wasser',
meinte er mit einem Schulterschlag fuer ein Maedchen, das bei ihrer
Ankunft leichte Anzeichen von Dehydration gezeigt hatte. 'Ich weiss,
dass ihr Jugendlichen nicht gerne Wasser trinkt, aber es ist
lebenswichtig fuer Musher, UND fuer eure Hunde, die sich auf ein
anstrengendes Rennen einlassen.'
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