Verschiedene Reportagen über das Yukon Quest und das Yukon Quest 250.
:: Reportage 2004 ::
Yukon Quest 2004: Ein Blick auf die Musher:
Von
Peter Kamper
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36 Teams haben sich fuer das 2004 Yukon Quest angemeldet.
Eigentlich hatte ich mit Absicht vermieden, die Liste der diesjaehrigen Musher vor Ablauf der Anmeldezeit zu sichten und
freute mich nur ueber die starken Schneefaelle, die in den letzten Monaten auf dem 1600 km Trail fielen und gute
Konditionen fuer das Rennen versprechen.
Nun, da die Anmeldezeit vorbei ist und die Namen der Musher vor mir liegen, setzt zuerst Verwunderung ein.
Hatte Thomas Tetz nicht kundgegeben, dass er dieses Jahr nicht fahren wuerde ? Hatte John Schandelmeier sich nicht als
Freiwilliger fuer das Rennen angeboten, 'da ich in 2004 an dem Yukon Quest nicht teilnehmen werde'...?
Beide Musher haben sich sozusagen 'in letzter Sekunde' angemeldet. John Schandelmeier spielte sogar Rick Mackey's alten
Trick wieder auf und schickte am 15. Dezember (dem letztmoeglichen Tag) seine Anmeldung per Post ab. Natuerlich gilt der
Poststempel, obwohl seine Teilnahme erst 2 Tage spaeter bekannt wurde.
Er ist ein Mann mit Humor und erklaerte Reportern letztes Jahr mit ernster Miene vor dem Rennen, dass er sich zwei Coyoten
hatte fangen muessen um sein Team zu vervollstaendigen. Auf die verdutzte Frage ob Coyoten ueberhaupt zum Mushen taugen
antwortete er:" Sie rennen nicht sehr schnell, aber dafuer koennen sie verdammt viel fressen."
Es gibt wenig Musher, die mehr Tricks auf Lager haben als Herr Schanelmeier, der das Rennen bisher zweimal gewonnen hat.
Er hat grade seine erste Karte ausgespielt.....aus reinem Spass am Spiel.
Wenn man allerdings auf die Liste der Musher schaut und nach Favoriten sucht, faellt die Wahl sehr schwer:
Der gebuertige Oesterreicher Hans Gatt, der als erster Musher das Rennen zweimal hinternander gewann (2002/2003) sagt,
dass seine Hunde dieses Jahr sicherlich nicht so gut wie letztes Jahr laufen werden. Dies erinnert allerdings an seine
Aussage vor dem 2003 Rennen, in dem er mit Sorgenfalten im Gesicht die geringe Trainingszeit seiner Hunde bedauerte und
sich schon vor dem Start geschlagen gab um am Ende mit einem 8-stuendigen Vorsprung zu gewinnen.
Mark May aus Fairbanks, der in seinen letzten drei Rennen (96,97 und 99) immer unter den ersten 4 Mushern an der Ziellinie
ankam (2. Platz in seinem letzten Rennen 1999) haelt sich verschwiegen. Er ist ein Tierarzt in Fairbanks und kennt den
Trail wie seine Westentasche. Seine Trainingsrouten bestehen aus Flusseis (Birch Creek) und Bergen (Boulder und Rosebud
Summit) ausserhalb von Fairbanks. Obwohl er seit Jahren nicht mehr am Yukon Quest teilgenommen hat, kann man mit Sicherheit
sagen, dass er ein starkes und wohltrtainiertes Team fuehrt.
Der im Yukon lebende deutsche Auswanderer William Kleedehn, allgemein als 'Iron Will' bekannt, hat ueber die Jahre viele
Mittelstrecken-Rennen gewonnen. Dieses Jahr gewann er das Copper River Basin 300 vor Martin Buser und kam mehrmals nur
kurz hinter dem Sieger ueber die Ziellinie des Yukon Quest.
w e i t e r