Verschiedene Reportagen über das Yukon Quest und das Yukon Quest 250.
:: Reportage 2001 ::
Reportage ueber die wahren Helden des Quests: Die Leithunde:
Von
Peter Kamper
© Copyright Peter Kamper
Schandelmeier, Turner, Mackey, Lindner, Zirkle.....
Namen die einem sofort ins Gedaechnis kommen, wenn man den Yukon Quest ueber Jahre miterlebt hat.
Alle hatten dunkle Ringe unter den Augen, als sie die Ziellinie ueberquerten und das erste was sie taten war ihre Hunde zu
versorgen waehrend Zuschauer begeistert applaudierten.
Wenige der begeisterten Leute verstehen, dass es nicht der Mann oder die Frau ist, der/die das Rennen gewinnt, sondern die Hunde.
Neben der Kraft und Ausdauer der Hunde kommt ein Faktor in Langstreckenrennen hinzu, der oft uebergangen wird: Intelligenz.
Die Namen der wahren Helden sind 'Trait', 'Howl' oder 'Frisk', Vierbeiner, denen das Rennen im Blut liegt, die ohne Zoegern ein
Team in tiefer Nacht ueber einen verwehten baumlosen Bergruecken ohne Weg und Pfad fuehren und als erste einen Abhang
hinuntergehen oder ueber die Eisschollen des Yukon klettern.
Sie sind die Leithunde eines Teams, die wahren Helden der Rennen in denen nur die Musher interviewt werden.
Waehrend viele Leute keinen einzigen Gedanken an die Intelligenz ihrer Hunde verschwenden, sind Musher darauf angewiesen ihren
'Leadern' zu vertrauen.
Einen 'Leader' durch Verletzungen zu verlieren, kann Sieger zu Verlieren machen. Viele Musher nehmen zwei Leithunde fuer den
Quest, um dies zu verhindern.
Wie bei Menschen liegt der Unterschied zwischen ihm/ihr und dem Rest des Teams in drei Dingen: Intelligenz, Erfahrung und
Entscheidungskraft.
Mile 101 liegt in einem Hochtal nicht weit vom hoechsten Punkt der Quest. Winde von 80 km/h und Temperaturen von -30 C sind ohne
weiteres moeglich. Schnee treibt unter diesen Bedingungen, Trails sind verweht und Hunde wollen sich eine Hoehle graben.
Kaum einer versteht, daß es die Leithunde sind, die sich in solchen Situationen in die Riemen legen und das Team ueber Berge und
durch das Wetter bringen, das keiner erleben will.
Oft haben wir Teams, deren Musher einfach gluecklch sind, daß sie bei 'Mile 101' angekommen sind. Sie kratzen das Eis aus ihren
Baerten und sagen: 'Mein Leithund fand den Weg....,und fuer zwei Stunden dachte ich in der Dunkelheit, daß ich einfach den Trail
verloren haette.' Manche Teams aber geben einfach auf.
Es gibt Leithunde, die sich einfach hinlegen - obwohl dies fuer viele unglaublich erscheint kann ein Leithund der aufgibt,
ein ganzes Team zum stoppen bringen. Allerdings gibt es auch welche, die nie aufgeben und gerade diese sind es, die in
aufgebrochene Flusse springen um das Team zum weitergehen zu zwingen, die ueber vereiste Seen laufen auf denen der Trail nicht
markiert ist und die in Stuermen den Rest der Hunde ueber Gipfel fuehren. Viele dieser kleinen Helden sind aelter, als man
denkt;
'Lopez', mit dem Rick Mackey den Yukon Quest in 1996 gewann, war 11 Jahre alt.
Fuer normale Verhaeltnisse ein Hund, der mit neun Jahren in Rente haette gehen sollen. Lopez fuehrte Macky und sein Team ueber
vereiste Seen und windige Berge, brachte das Team ueber Eagle Summit und gewann. Er war der aelteste Leihund, der der Quest
je gewann. Ein Recke, dem ausser von Mackey selbst nie gebuehrend gedankt wurde.
w e i t e r