Verschiedene Reportagen über das Yukon Quest und das Yukon Quest 250.
:: Reportage 2001 ::
Reportage ueber die wahren Helden des Quests: Die Leithunde:
Von
Peter Kamper
© Copyright Peter Kamper
Wenige Leute verstehen, was wirklich in einem Rennen vor sich geht das sich ueber fast 1700 km erstreckt. Leithunde sind nicht
unbedingt die staerksten und dominantesten Tiere des Teams, meist ist es ihr Wille, ihre Erfahrung und ihre Intelligenz, die
ein Team zusammenhaelt.
Oft habe ich schon vor Anfang eines Rennens gehoert: 'Soundso hat einen jungen Leithund. Ich bezweifele, daß er Chancen hat zu
gewinnen.' Wenn Schandelmeier, Turner und Frerichs zum Quest antreten, werden Veteranen des Rennens nicht nur hinten auf den
Kufen stehen und diese wuerden sich niemals Leithunden anvertrauen , die das Rennen nie gelaufen sind.
Wie Lopez, der mit 11 Jahren fast 1700 km durch Sturm, Eis und Schnee ein Team zum Sieg fuehrte, so werden die Leithunde der
Profis auch dieses Jahr erfahrene Recken sein, die in verwehtem Schnee den Trail riechen koennen, auf vereisten Seenplatten
nicht aufgeben, wenn die Pfoten rutschen und an einem steilen Hang nicht zoegern als erste zu springen.
Am Ende wird die Kombination des besten Leithundes mit dem besten Musher gewinnen, solange die anderen Hunde gesund bleiben.
In weniger als 14 Tagen wird das Rennen beginnen. In Dawson, wo alle Musher eine Pause von 36 Stunden einlegen muessen, wird
Gold an denjenigen vergeben werden, der als erster ankommt. Die wenigsten der Musher sind wirklich auf das Gold in Dawson aus,
denn
Biedermann's Cabin muss erreicht werden und der unendlich lange Trek nach Eagle wartet. Der Yukon River, gefroren und dieses
Jahr fast unpassierbar durch seine Eisschollen ist ein Teil des Rennens.
Eagle Summit wartet nach 9 Tagen des Rennens mit seinen Steilhaengen, wo dieses Jahr das Rennen wahrscheinlich entschieden wird.
Mehr als alles andere werden nun die Schlittenhundefuehrer, die das Rennen gewinnen wollen, mit ihren Leithunden 'reden'.
Es war nie Mackey selbst, der gewann, sondern Lopez und Mackey. Mackey hat nie versucht, dies zu verheimlichen.
Auch gewann Aily Zirkle letztes Jahr nicht alleine. Auch sie gab mehr Lob an ihren Leithund weiter als die manche eigentlich
hoeren wollten.
34 Leithunde schlafen, waehrend ich dies schreibe. Hunde mit Instinkten, die wir kaum verstehen.
Die besten von ihnen werden ihre Musher und die anderen Hunde in tiefer Dunkelheit und bei -30 C ueber den von Eisschollen
uebersaehten Yukon River leiten, das "Team" ueber den unendlich langen Berghang von American Summit fuehren und ohne zweimal
nachzudenken in den Riemen liegen, wenn Eagle Summit so steil wird, daß man eigendlich rueckwaerts wieder runterrollen kann
...,und dies fuer ungefaehr 1000 Meter...bei Winden von 80 km/h.
Wenn sie nun dem Yukon Quest folgen und John Schandelmeier, einen alten Trapper, Sylvia Furtwaengler, Dieter Zirngibl oder
Connie Frerichs, eine wundervolle Dame anfeuern, vergessen sie die Leithunde nicht !
Moege das beste Team gewinnen...
Peter Kamper
z u r u e c k