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REPORTAGEN 2011
YukonQuest 2011 - Spot GPS (c) Yukon Quest

Yukon Quest Bericht Von Peter Kamper © Copyright Peter Kamper

Sturm, Eis, Wasser und -50C
Die Geschichte des 1600 km Yukon Quest 2011

Die Sicht in jener Nacht verringerte sich auf 'fast null' im Licht seiner Stirnlampe. Der Trail war nicht nur verblasen sondern teilweise auch mit Schneewehen verdeckt. Hans Gatt meinte spaeter: " Die Hunde haben bis zum Kopf im Schnee gestanden und ich manchmal auch. Wir (die Hunde und ich) wussten, dass es im aufkommendem Sturm schwierig werden wuerde den Gipfel zu ueberqueren, aber was ich dort oben erlebt habe war weit mehr als das womit wir gerechnet hatten."

Der viermalige Sieger des Yukon Quest gab die Idee den Gipfel zu ueberqueren schlussendlich auf und suchte nach Schutz an einem Seitenhang. Die Hunde gruben sich in den Schnee ein und er kroch in seinen Schlafsack. "Dies war der Augenblick an dem ich heraufand, dass ich voellig verschwitzt und nun ploetzlich voellig unterkuelt war. Eigendlich kenne ich mich in solchen Situationen aus und kann sie gut durchstehen. Diesmal allerdings kam die Einsicht sehr spaet, dass wir uns wirklich in Gefahr befanden."

Jeder Musher traegt neuerdings einen 'Spot'. Dies ist ein Geraet, das waehrend des Rennens alle 10 Minuten automatisch den Standpunkt eines Mushers an die Webseite des Yukon Quest weitergibt. Allerdings hat es auch einen Knopf um einen Notruf auszuloesen. Hans Gatt lag in seinem Schlafsack, der Wind heulte, seine Hunde hatten sich in den Schnee eingegraben. Zitternd vor Kaelte und ausgekuehlt nahm er schlussendlich das Geraet und drueckte den Notknopf. - Dies muss selbst in dieser Situation eine schwere Entscheidung gewesen sein, da der Notruf eine Bitte um Hilfe ist. Damit war sein Rennen den Regeln des Yukon Quest nach offiziell beendet.

Ob es nun Nacht und ein Problem mit der Stirnlampe, das Zittern seiner Haende oder Zufall war...., anstatt den Notruf-Knopf zu druecken, drueckte Gatt nur den 'Reset-Knopf', der das Geraet dazu auffordert fuer weitere 24 Stunden zu senden. Die Aussenwelt hatte keinerlei Ahnung, dass er Hilfe brauchte und beistehende Motorschlittenfahrer verbrachten den Sturm in Eagle. Er wusste dies allerdings nicht. Als ich spaeter mit Hans Gatt redete, meinte er: " Ich hab da noch gelegen und gedacht: Wenn ich's hier nicht lebend rausschaffe finden sie zumindest meine Hunde. Die sind weit staerker als ich." Als er dies sagte und seine Augen feucht wurden verstand ich wieder einmal was gute Musher wirklich fuer ihre Hunde emfinden....



Gatts Rettung

Wie sich spaeter herausstellen sollte, hatte Gatt sich auf der naechtlichen Suche nach einem mehr oder weniger geschuetztem Platz an einem fast baumlosem Seitenhang allerdings nicht zu weit vom Trail des Rennens entfernt. Brent Sass, der waehrend des nun abklingendem Sturms im Tal campiert hatte fand Hans nahe des Gipfels vier Stunden spaeter am fruehen Morgen. Beide Musher waren den Trail oft gefahren und konnten sich im Tageslicht nun besser orientieren. Obwohl der Schnee tief war, leitete Brent Sass's Team mit seinem inzwischen beruehmtem alten Leithund 'Silver' Gatts Team aus dem Schnee zurueck auf den Trail nachdem Sass das Team an seinem Schlitten festgebunden hatte.

Beide Teams brachen den voellig verwehten Trail ueber die breite und flache Kuppe des American Summit im Tageslicht und erreichten Checkpoint Eagle gegen Mittag auf dem zweiten und drittem Platz. Hugh Neff's drei-stuendiger Vorsprung in Dawson City hatte ihn wie gesagt vor dem aufkommendem Sturm bewahrt und den Berg hinter ihm fuer ueber acht Stunden geschlossen. Selbst mit seiner langen Rast in Eagle lag er nun ploetzlich 12 Stunden vor dem Feld der restlichen Musher. Sebastian Schnuelle mit seiner Garde von alten erfahrenen Hunden - "sie sind nicht schnell, aber wissen genau was sie tuen" - hatte wie gesagt behauptet, dass er nur irgendwo oben in der Gewinnerliste des 2011 stehen koennte falls der Trail und das Wetter miserabel werden wuerden. Er tauchte in Eagle mit freudigen Hunden weniger als eine Stunde nach Brent Sass und Hans Gatt auf.

Hugh Neff ? "Unaufholbar", sagte ein grosser Teil die Presse. Auch ich sah kaum Chancen, dass ihn noch jemand einhohlen wuerde. Allerdings gab es immer noch einen langen Trail entlang des Yukon River, das oft sehr kalte Tal des Birch Creek (bis zu -50 C) und die steile Ostflanke des Eagle Summit zu bezwingen.

Circle City (c) Yukon Quest

Das nach dem Sturm einsetzende Hochdruckgebiet machte sich ueber einem grossem Teil Alaskas breit, und Temperaturen im Tal des Yukon begannen unter sterneklarem Himmel bei nacht und der niedrig stehenden Sonne selbst bei Tag zu sinken. In Circle City, das 400 km von der Ziellinie des Yukon Quest entfernt lag, sanken die Temperaturen auf -35 C. Mit zaeher Verbissenheit arbeiteten sich Sebastian Schnuelle, Hans Gatt und auch Ken Anderson wieder naeher an Hugh Neff's Team heran. In Circle hatten sie 2 Stunden aufgehohlt und lagen nun nur 10 Stunden hinter dem fuehrendem Neff. Der junge Neuling Dallas Seavey, der den Sturm auf American Summit gluecklicher Weise vepasst hatte, lag fast 12 Stunden zurueck, hatte allerdings ein sehr konservatives Rennen ohne groessere Ereignisse oder Vorfaelle gefahren. Dan Kaduce kam gleichzeitig mit Dallas Seavey in Circle an.

Der Eagle Summit Trail ist sehr steil und auf diesen Berg folgen vor der Ziellinie noch zwei weitere recht steile und schwierig An- bzw. Abstiege ueber Rosebud und Boulder Summit. Hans Gatt, der ein hervorragender Athlet ist uns seine Hunde meist in den Bergen trainiert, hatte vielleicht doch noch eine Chance den 10-stuendigen Zeitunterschied aufzuholen ? Allerdings war diese gering. Hugh Neff hatte noch 13 Hunde; Hans Gatt befuhr den Trail nur noch mit 11 Hunden.



w e i t e r










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Kalte Schnauzen - Kalte Hände
Dieter W. Zirngibl
Ein autentischer Bericht über das Yukon Quest. Man hat das Gefühl, mit dem Musher alle Höhen und Tiefen während des Rennens mit zu erleben. Man lernt seine Hunde genau kennen. Als ich zu lesen angefangen hatte, konnte ich es nicht mehr aus der Hand legen. Ich habe es in einem Stück zu Ende gelesen!
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