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R E P O R T A G E N
Anette Kriller - copyright by Carsten Thies
Verschiedene Reportagen über das Yukon Quest und das Yukon Quest 300.

:: Reportage 2005 ::

FAQ beantwortet von Anette Kriller:
Von Anette Kriller
© Copyright A. Kriller

FAQ aus dem YQ-Forum

1. Es erscheint als völliges Rätsel, wie sich insbesondere das führende Gespann und nachts orientiert.

Ist überhaupt eine klar definierte Strecke markiert und wenn dann wie, oder ist es egal, ob man z.B. 5 km weiter westlich oder östlich fährt ???

Bestimmt vielleicht der Leithund des führenden Gespanns den Weg und alle anderen fahren per Geruchsinn hinterher ???

Woher weiss der führende Leithund, wo es langgeht und hat der Musher, der nachts vermutlich je nach Wetter auch mal gar nichts sieht, überhaupt einen Einfluss auf den Weg, den die Hunde nehmen ???

Antwort von Anette Kriller (1):

Es gibt einen klar definierten Trail ueber die ganzen 1600 km. Dieser wird mit Holzpfosten markiert, die oben eine Farbmarkierung haben und fuer nachts ausserdem Reflektoren. In welchen Abstaenden diese Marker gesetzt werden, haengt vom Gelaende ab. In der Regel dienen sie als gelegentliche Versicherung, dass man sich tatsaechlich noch auf dem richtigen Trail befindet, darueber hinaus, haeufen sie sich natuerlich bevor Kreuzungen, schwierigen oder unuebersichtlichen Streckenabschnitten etc. Man kann die Strassenueberquerungen uebrigens an den Fingern abzaehlen, ich finde das gibt einem eine gute Idee ueber die Verhaeltnisse und Dimensionen hier oben...

Der Streckenverlauf ist der ehemaligen Poststrecke entlehnt. Frueher wurde die Post zwischen Dawson ond Circle per Hundeschlitten transportiert. Es gibt also einen alten existierenden Trail. Das Ganze wurde dann noch modifiziert und verlaengert und ergibt letztlich die 1600 km zwischen Whitehorse und Fairbanks.
Der Trail ist ueber weite Strecken jedes Jahr derselbe, besonders dort, wo es "ueber Land" geht, d.h. durch Buesche und Baueme, die entsprechend ausgeschnitten sind. Es erfordert aber jedes Jahr aufs Neue viel Arbeit, diesen Trail auch instand zu halten. Die Arbeit daran beginnt im Herbst. Dieses Jahr war es besonders muehsam, da es sowohl auf der kanadischen wie auch der alaskanischen Seite ausgedehnte Waldbraende gegeben hat.
Weite Teile der Strecke verlaufen aber auf dem Yukon und dort muss der Trail natuerlich jedes Jahr neu angelegt werden. Den Mushern voraus (einige Stunden) fahren die "Trailbreaker": meherere unerschrockene Maenner mit Schneemobilen, die den Trail nochmals auffrischen und alles kontrollieren.

Im Winter werden die Trails ansonsten hauptsaechlich von Schneemobilen genutzt, ein weitverbreitets (und oft neben dem Hundeschlitten einzig moegliches) Transportmittel.

Es ist selten so, dass der Musher gar nichts sieht (ausser vielleicht bei einem Schneesturm, auch das kommt vor) auch in der Nacht ist es kaum so dunkel, dass man sich gar nicht orientieren koennte, ausserdem hat jeder eine sehr helle weit leuchtende Stirnlampe dabei.
Die Gefahr besteht eher, dass der Musher einschlaeft und so evtl. mal einen Abzweig verpasst. Es ist richtig, dass die weiter hinten fahrenden Teams es leichter haben, denn sie folgen im Zweifel den Spuren der vorausfahrenden.

Ueber Leithunde und was einem auf dem Trail alles passieren kann gibt es natuerlich noch jede Menge zu sagen, aber das ist ein ganz eigenes Kapitel und wird auch besser von einem Musher beantwortet, denn ich sehe leider auch hauptsaechlich nur die Checkpoints ;).

2. Wie bist du zum Y.Q. gekommen? Hat man dort Vets. gesucht oder hast du dich für den Job beworben ???
Antwort von Anette Kriller (2):

Tieraerzte, die sich fuer Schlittenhunde und Rennen interessieren, sind in der ISDVMA (International sled dog veterinary medicin association) organisiert. Aus diesem "Pool" rekrutieren sich normalerweise die Renntieraerzte. Es gibt eine ganze Reihe solcher Verrueckten, die keine Kosten und Muehen scheuen, um sich unentgeltlich in die Kaelte zu stellen und tagelang auf Musher und ihre Hunde zu warten...

Man faengt normalerweise damit an, bei kleineren Rennen zu assistieren und kann sich dann, wenn man ein bisschen Erfahrung gesammelt hat, fuer die grossen Rennen wie Yukon Quest oder Iditarod bewerben.

Die ISDVMA veranstaltet jaehrliche Meetings, bei denen sich alle auf den neuesten Stand bringen koennen. Es laufen eigentlich immer verschiedene Forschungsprojekte in Zusammenarbeit mit Mushern um den Wissenstand ueber diese tierischen Ausnahmeathleten weiterzubringen und damit deren Betreuung zu optimieren.
3. Wie lange müssen die Teams in Dawson City Zwangspause machen und ist diese für alle Teams gleich ???

Werden die Minuten die ein Muscher in Whitehorse (oder Fairbanks) später starten kann irgendwie berücksichtigt oder ist das so wenig Zeit, dass es nicht berücksichtigt wird ???
Antwort von Anette Kriller (3):

In Dawson haben alle(!) Musher eine Pflichtpause von 36 Stunden. Hier wird die Differenz aus den unterschiedlichen Startzeiten mit eingerechnet, es sind also nicht ganz genau 36 Std..Aber danach sind die Abstaende der Musher zueinander ausgeglichen, es muss nichts mehr umgerechet werden.

4. Wieviel Einfluss habt ihr als Tierärzte auf das Ausscheiden eines Hundes oder das Aufgeben eines Teams ???
Antwort von Anette Kriller (4):

Neff und Hunde - copyright by Carsten Thies
Was das Ausscheiden eines Hundes angeht, ist es zum Glueck so, dass wir mit fast allen Mushern vertrauensvoll zusammenarbeiten. Meistens sieht es so aus, dass die Musher von sich aus einen Hund, der nicht voll leistungsfaehig ist, "droppen" wollen. Denn egal, was er haben mag, und wenn es auch nur "keine Lust" ist, wird er ihm im Team nicht helfen, sondern eher hinderlich sein, also laesst er ihn lieber am Checkpoint zurueck, als Gefahr zu laufen, ihn in den Schlittensack laden zu muessen. Wir schauen uns diesen Hund natuerlich auch noch an und entscheiden, ob er in irgendeiner Weise behandelt werden muss, oder nicht. Manchmal ist sich der Musher auch nicht ganz schluessig: ein Hund lahmt ein bisschen oder laesst ein bisschen nach, und stellt ihn uns dann vor. In aller Regel wird dann gemeinsam mit dem Musher ueber die beste Vorgehensweise entschieden.

Fuer den, zum Glueck sehr seltenen, Fall, dass ein Hund tieraerztlich als nicht gesund genug zum weitermachen befunden wird und der Musher dies nicht einsieht, wuerde ein Gespraech zwischen Tierarzt, Musher und Race-official stattfinden. Letzten Endes hat der Race marshall das letzte Wort und kann bestimmen, das dieser Hund gedroppt wird oder eine um soviel laengere Pause eingehalten werden muss, oder was immer sinnvoll ist.

5. Wieso nehmen soviele Deutsche am Quest teil und kein einziger Nordeuropäer, wie z.Bsp. Finnen, Schweden oder Russen (die betreiben diesen Sport ja auch) ???

Gibt es / hat es schon mal europäische Musher gegeben die aus Europa extra wegen dem Quest angereist sind ???
Antwort von Anette Kriller (5):

Es ist ganz schoen teuer und aufwaendig, auch zeitlich, von Europa nach Alaska/Kanada zu kommen, um hier ein Langstreckenrenen zu fahren!! Gerade die Skandinavier haben ja auch ihre eigenen richtigen Langstreckenrennen (z.B. Finnmarkslopet, Femundslopet...). Da ausser in Skandinavien, die Trainigsbedingungen selten geeignet sind, um Hunde auf ein Langstreckenrennen vorzubereiten, muss man also auch schon fuer das Training eine gewisse Zeit mindestens nach Skandinavien, oder gleich nach Alaska/Kanada.
Die Deutschen, die dieses Jahr hier mitfahren, leben alle in Kanada bzw. Alaska, aber normalerweise gibt es jedes Jahr einzelne Musher, z.B. aus der Schweiz, oder auch Deutschland, Frankreich, die extra fuer das Quest anreisen.

6. Was ich mir nicht erklaeren kann, ist die Tatsache, dass es in diesem Jahr ohne Ausnahme keinen Musher mehr gibt, der nicht zumindestens einen seiner Hunde gedroppt hat. Woran liegt das ???
Antwort von Anette Kriller (6):

Eigentlich ist es eher "normal", dass jeder Musher Hunde "droppt". In den letzten Jahren hat es erfreulicherweise immer eine Ausnahme gegeben, jemanden, der tatsaechlich mit 14 Hunden die Ziellinie ueberquert.

Ich glaube, man kann sich gut vorstellen, dass eis bei einer solchen Distanz unter den Bedingungen immer die eine oder andere Blessur gibt. Das ist schier nicht zu vermeiden. die Frage ist zunaechst: kann ich als Musher es behandeln und wird es heilen waehrend der Hund weiterlaeuft?
Neben dieser zunaechst essentiellen Frage muss ich mir als Musher aber noch einige weitere Fragen stellen, denn schliesslich geht es nicht nur darum, ueberhaupt ans Ziel zu kommen, sondern es handelt sich nicht zuletzt um ein Rennen. D.h. ich moechte auch moeglichst schnell von A nach B. Ist also dieser spezielle Hund so wichtig fuer mich und das Team, dass ich nicht auf ihn verzichten kann oder will?

Denn wenn er im Team bleiben soll, bedeutet das, dass ich mich um ihn kuemmern muss, und da er ein Problem hat (sei es Durchfall, wehe Pfoten, eine geringe Lahmheit oder was auch immer) muss ich mich besonders um ihn kuemmern, also Zeit aufwenden (fuer Pfotensalbe, Medikamente, besondere Fuetterung, Massagen...). Diese Zeit geht mir - an Schlaf - verloren und ich bin weniger fit. Inwiefern beeintraechtigt das Problem die momentane Leistungsfaehigkeit des Hundes? Bin ich deshalb fuer eine gewisse Zeit langsamer unterwegs? Wird er mir wirklich eine so grosse Hilfe sein? Wie gross ist das Risiko, dass ich ihn vielleicht frueher oder spaeter in den Schlittensack laden muss?

Dann gibt es noch die Taktik. Es kann durchaus sinnvoll sein, an bestimmten Checkpoints Hunde zurueckzulassen, einfach nur um mit einer geringeren Anzahl unterwegs zu sein. Weniger Hunde bedeuten einen klaren Zeitvorteil am Checkpoint (ein- und ausspannen, Booties, Pfotensalbe, fuettern, waessern...). Dieser Zeitvorteil kommt dem Musher aber auch den Hunden zugute - sie haben mehr Ruhezeit. Ausserdem kann ich an Gewicht einsparen: weniger Futter, weniger Booties, weniger Decken... es "laeppert" sich.

Und das sind nur die Kritierien, die mir so einfallen, ich bin sicher, wenn ihr Musher fragt, die haben noch ein paar Punkte mehr, die es zu bedenken gilt.

Zusammengefasst will ich damit sagen: 14 Hunde von Start bis Ziel ist nicht unbedingt ein Vorteil und Hunde droppen heisst nicht zwangslaeufig dass der Hund nicht haette weiterlaufen koennen.

z u r u e c k










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