Verschiedene Reportagen über das Yukon Quest und das Yukon Quest 250.
:: Reportage 2003 ::
Abenteuer 2003:
Das Yukon Quest Schlittenhunderennen 2003 am Dogdrop Mile 101:
Von
Peter Kamper
© Copyright Peter Kamper
Brad wuerde insgesamt drei Tage am Projekt "Internet 101" arbeiten und dies ohne Erfolg. Wir wissen bis heute nicht, was
das Problem war sondern nur, dass er gewoehnlich 120 $ pro Stunde bezahlt bekommt. Als wir ihn zum letzten Male sahen,
war er auf dem Weg nach Fairbanks um seinen Sohn zu erschlagen, der den Laptop kurz vor unserer Ankunft in 101 mit
Programmen der Universitaet Fairbanks "verbessert und umgeruestet" hatte. Allerdings hoffen wir, dass Brad sich waehrend
seiner Rueckfahrt anders entschied. Die Satellitenschuessel kann jetzt noch in 101 bewundert werden und wir sind maechtig
stolz drauf.
Den naechsten Tag verbrachten wir mit den gewoehnlichen Arbeiten, die vor der Ankunft der Musher gemeistert werden muessen.
Holz fuer die "Schlafhuette" der Musher saegen, Schnee fuer Hundewasser tauen und natuerlich die Trailbreaker begruessen,
die den gesamten 1600 km vor den Mushern herfahren. Mark Bakus ist der erfahrenste Trailbreaker des Quest und hat die
gesamte Strecke schon 10 Mal abgesteckt. 1996, als er mit seinem Freund Monty bei uns vorbei kam, traf ich ihn zum
ersten Mal.
Drei weitere Gestalten wankten damals ebenfalls in die Huette und trugen nasse, durchgefrohrene Tarnkleidung. Sie
entpuppten sich als US-Soldaten eines arktischen "Squadrons" aus Fort Wainwright in Fairbanks, die man der Quest mit
Motorschlitten zur Hilfe abgestellt hatte. Mark ist sich bis heute nicht sicher, wie gut Alaska vor Angriffen aus Russland
verteidigt ist, aber es erschuetterte etwas, dass die drei Soldaten in Circle aufgaben.
Monty und er steckten den Trail bis zur Grenze nach Kanada damal ab Circle alleine ab. Am Yukon wurden sie dann von
"Canadian Rangers" begruesst, die die Truppe verstaerkten.
Auf jeden Fall wurde eine Flasche Whiskey geoeffnet als die Trailbreaker bei uns eintrafen. Ein Restaurant in Fairbanks
namens "Ivory Jack's" gibt uns jedes Jahr eine Flasche 55.5%igen Whiskey fuer die Trailbreaker mit. ("101 proof". 'Proof"
ist die amerikanische Art Alkoholkonsistenz zu messen.)
Strahlend blauer Himmel lag ueber uns und obwohl der Wind blies und auch die Strasse nach Central wieder zugeweht war,
gab es keinen unter uns, der sich unwohl fuehlte. Die weisse Kuppe des Eagle Summit glaenzte im Sonnenschein und die Arktik
zeigte sich von ihrer vielleicht unerbittlichen aber schoensten Seite.
Hal, unser 'Hamster' war ebenfalls guter Dinge obwohl er neu in unserer Gruppe war. Kevin Abbnet "the Geek", war fuer
Jahre unser professioneller Funker gewesen. Man muss verstehen, dass "Geek" fuer Kevin keine Beleidigung war. Der Grund,
wieso er nicht kommen konnte war einfach, und es viel ihm leicht dies zu erklaeren:
"Ein "Tracking-Program" entwickelte durch unversehene Probleme im Logarhytmus der mathematischen Einteilung seiner
Sequenzen eine Zusatzrechnung im ballistischen Analysebereich, die den gravitionalen Komponenten der vorausgesetzzten
Flugbahn proportional nicht entsprach."
Zuerst verwirrte mich seine Entschuldigung nicht nach 101 zu kommen, aber nach laengerer Diskussion am Telefon begann ich
zu verstehen, dass Kevin daran arbeitete einen Satelliten mit einer Rakete in eine Umlaufbahn zu schiessen und auf
Probleme gestossen war. Wir vermissten Kevin.
w e i t e r