Verschiedene Reportagen über das Yukon Quest und das Yukon Quest 250.
:: Reportage 2002 ::
Das Yukon Quest 250 2002:
Alaska. Schlittenhundesport zwischen Traum und Wirklichkeit! -
Von Peter Cohrs. © Copyright Peter Cohrs.
Die Herausforderung: Das "Yukon Quest 250"
07.02.2002 morgens 6.45 Uhr Alaskazeit. Mein geleaster Dogtruck steht beladen vor meiner Cabin in Willow. Er wartet nur noch darauf, die 11 auserwaehlten Hunde, meinen Helfer Thomas Hauschild und mich aufzunehmen und in Richtung Fairbanks ingang gesetzt zu werden. Leichter Schneefall begleitet mich auf dem Fussweg zum Telefon meiner Vermieterin. Ungeordnete Gedanken gehen mir durch den Kopf. Hab ich auch an alles gedacht? Mein Organisationsschema huscht in meinem Gedaechtnis noch einmal hin und her: Schlitten und Runner, Break, Drag und Snowhooks, Leinen und Harness`s, mein Mendatory Gear, alles wird gedanklich noch einmal gruendlich ueberprueft.
Eigentlich sollte ich jetzt an das bevorstehende Radio-Interview aus Deutschland denken. Um 7.00 Uhr wollen die anrufen um zu erfahren, was einen Grosstadtmenschen wie mich in den alaskanischen Winter treibt! Ich musste meinen Job als Fussballtrainer unterbrechen und das war den hiesigen Sportmedien aufgefallen. Der NDR 4 interessierte sich ploetzlich für meinen Schlittenhundesport in Alaska und ich dachte an eine gute PR und eventuellem Sponsoring für spaetere Aktivitaeten.
Nach dem Interview galt die ganze Aufmerksamkeit meinen Hunden, sie waren gut drauf. 1300 Trainings- und 240 Racemeilen lagen hinter ihnen. Sie spruehten vor Tatendrang und das gesamte Wirken mit ihnen war homogene Freude, pur! Eine Funf-Stunden Fahrt lag vor uns, bis wir Fairbanks erreichten. Quartier beziehen, Hundefuettern und.... an die tiefen Temperaturen von minus 30° und mehr gewoehnen, war nun angesagt. Die gesamte Rennvorbereitung bekam ploetzlich andere Dimensionen.
Hans Gatt, der spaetere Yukon Quest-Gewinner 2002 sass beim Abendbrot mit seinem Doghandler am Nebentisch und auch andere Quest-Musher genossen hier den Abend vor dem Finale. Man(n) - Frau war unter sich. Eine besondere Atmosphaere hing in der Luft, 'die Ruhe vor dem grossen Sturm?'
08.02.2002, der Musher-Zeitplan sah folgendermassen aus: 11:30 bis 13:30 Vet Check und Food Drop auf der Parking Lot der Captain Bartlett Inn am Airport Way, 14:00 bis 15:30 Mandatory Driver`s meeting, trail report and draw position - ich zog die Start-Nr.3, ein gutes Omen? Ich freute mich jedenfalls. Landkarten, vom Trail-Komitee zur Verfuegung gestellt, gaben Aufschluss ueber den Trailverlauf. 32 Meilen bis zum ersten Dog Drop in North Pole und weitere 68 Meilen bis zum ersten Checkpoint Angel Creek, also die ersten 100 Meilen sollten der Massstab aller Dinge werden?
So klang es jedenfalls aus den Muendern der meisten Musher. Niemand wusste offenbar so recht, wo er sich wirklich mit seinen Hunden (im Rennvergleich) einordnen sollte. Die grössten Schwierigkeiten hatten jedoch wohl saemtliche Teilnehmer durch zahlreiche 'Overflows' entlang der gesamten Rennstrecke zu erwarten. Sie waren jedenfalls die Dinge, auf die der Race Marschall nachdruecklich hinwies. Ein weiterer Schwerpunkt bildete das Thema 'Booties'. Ein Kontingent von mind. 400 Stück wurde gefordert.
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Photos mit freundlicher Genehmigung von Dave King